Ruda Śląska, 23. 8. 23 – Gegen das anhaltende Einleiten schädlicher Abwässer in die Oder protestieren heute zehn Aktive von Greenpeace am Bergwerk Bielschowitz des polnischen Bergbaukonzerns Polska Grupa Górnicza. Mit einem sechs mal neun und einem vier mal vierzehn Meter großen Banner an einem Förderturm kritisieren die Umweltschützer:innen ein Jahr nach dem Fischsterben die Untätigkeit der polnischen Regierung und die mangelhaften Kontrollen der Bergwerke. Nach wie vor werden große Mengen salzhaltiger Abwässer aus den Gruben in den Fluss geleitet, wodurch es jederzeit zu einem erneuten Fischsterben kommen kann.
Mit ihrer Ignoranz riskieren die Behörden hier sehenden Auges eine weitere ökologische Katastrophe in der Oder. Es muss viel stärker kontrolliert werden, um die Oder und ihre Bestände zu schützen.Nina Noelle, Greenpeace Sprecherin
Im August vor einem Jahr verendete etwa die Hälfte des Fischbestands der Oder, mehrere hundert Tonnen Kadaver wurden geborgen. Greenpeace wies damals mit Wasserproben nach, dass die salzhaltigen Abwässer der polnischen Bergbauindustrie zu einer giftigen Algenblüte führten und so die Umweltkatastrophe verursachten. Seitdem blieben konsequente Maßnahmen aus, um die Verschmutzung zu stoppen. Nach wie vor werden Abwässer in den Fluss geleitet, deren Salzgehalt um ein Vielfaches höher ist als der des Ostseewassers. In wasserarmen Sommermonaten steigt die Belastung der Oder erneut.
Die Bergbaukonzerne stellen ihren Profit über das Recht auf eine saubere Umwelt. Die Behörden müssen das stoppen. Gemeinsam mit unseren polnischen Kolleg:innen werden wir den politischen Druck erhöhen und dafür kämpfen, dass sich das Ökosystem der Oder erholen kann.Nina Noelle, Greenpeace Sprecherin
Die wenigen Maßnahmen der polnischen Behörden bieten dem Ökosystem Oder keinen Schutz. Greenpeace fordert, die Einleitungen auf ein ungefährliches Maß zu beschränken, wirksame Entsalzungsmethoden unverzüglich umzusetzen und die gesetzlich vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfungen für die Bergwerke durchzuführen.
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