Bonn, 26. Juni 2025 – Die heute endenden UN-Klimaverhandlungen in Bonn bleiben weiter hinter dem nötigen Fortschritt zurück. Zehn Jahre nach Abschluss des Pariser Klimaabkommens und wenige Monate vor dem Start der wichtigen Klimakonferenz in Brasilien sind die Delegierten bei zentralen Problemen kaum weiter gekommen. Es fehlen immer noch Lösungen für die Beendigung der Waldzerstörung oder Maßnahmen zum Ausstieg aus den fossilen Energien. Bis zum Herbst müssen die Mitgliedstaaten der UN, auch die EU, neue Klimaschutzpläne vorlegen, wie sie den dramatisch zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise begegnen wollen. Jannes Stoppel, Politikexperte von Greenpeace, hält die fehlende Dringlichkeit für gefährlich:
Die rasante Veränderung des Weltklimas und die zähen Verhandlungen in Bonn klaffen weit auseinander. Um das vor zehn Jahren in Paris gefeierte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, rennt uns die Zeit davon – doch hier wird verhandelt, als hätten wir noch Jahrzehnte. Dabei zählt jedes Zehntelgrad und jeder Hektar Wald, der geschützt wird.Jannes Stoppel, Greenpeace-Politikexperte
Während die USA in der Klimadiplomatie ausfallen, kommt der Bundesregierung und Europa eine zentrale Rolle zu. Deutschland kann zeigen, wie ein Industrieland die Versprechen des Pariser Abkommens einhält, fossile Energie zügig durch Erneuerbare ersetzt, und seine Wälder wirksam schützt. Dazu müsste die Bundesregierung sich zu ihren Zusagen in der internationalen Klimafinanzierung bekennen und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche aufhören, die nationalen Klimaziele in Frage zu stellen. Neben diesen Herausforderungen, sollte die Bundesregierung zusammen mit Brasilien daran arbeiten, dass auf der COP30 Natur- und Klimaschutz besser verzahnt werden und ein ambitionierter Waldaktionsplan die Zerstörung der Wälder stoppt.Jannes Stoppel, Greenpeace-Politikexperte
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