Lüttow-Valluhn/Mecklenburg-Vorpommern, 26. 6. 25 – Insgesamt 35 Greenpeace-Aktivist:innen kennzeichnen heute das Edeka-Fleischwerk “Nordfrische Center” in Lüttow-Valluhn als Tatort. Vom Dach des Edeka-Werkes hängen fünf zusammen 115 Meter messende Banner in Absperrband-Optik mit der Warnung: “Tierleid und Klimazerstörung”. An der Zufahrt zum Fleischwerk demonstrieren weitere Aktive mit Absperrband. Ein Lkw im Edeka-Design trägt den abgewandelten Marketing-Spruch „Wir lieben Tierleid, deshalb produzieren wir es selbst.” Die Produktion von Fleisch verschärft die Klimakrise, weil sie klimaschädliche Gase wie Methan und CO2 freisetzt, Wälder für Futtermittel zerstört und viel Energie verbraucht.
Edeka verursacht mit ihrer Fleischproduktion millionenfaches Tierleid und trägt massiv zur Klimakrise bei. Wir fordern von Edeka konkrete Maßnahmen, um zügig aus dem System Billigfleisch auszusteigen.Stephanie Töwe, Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin
Mit 15 eigenen Fleischwerken, die jährlich über vier Milliarden Euro umsetzen, ist der Edeka-Verbund nach der Premium Food Group (vormals Tönnies) das zweitgrößte Fleischunternehmen in Deutschland. Mehr als eine halbe Million Tonnen Fleisch verarbeitet der Konzern pro Jahr und verantwortet so rund sechs Millionen Tonnen klimaschädliche CO2-Emissionen. Das zeigt die kürzlich veröffentlichte Greenpeace-Recherche: Die Fleischfabriken der Supermarktkonzerne (https://act.gp/3G2IRUw).
Klimaneutralität und Tierwohl haben angeblich höchste Priorität bei Deutschlands größtem Lebensmitteleinzelhändler. Das Unternehmen liefert allerdings keine Zahlen, Fakten und Maßnahmen, wie diese umgesetzt werden. Edekas Klima- und Tierschutz-Versprechen scheinen nicht mehr als aufgeblasenes Marketing zu sein.Stephanie Töwe, Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin
In Lüttow-Valluhn wird Fleisch der ungenügenden Haltungsform 2 unter anderem für die Edeka-Marke “Gutfleisch” verarbeitet. Vor sechs Wochen hatte Greenpeace zugespieltes Bild- und Videomaterial aus zehn Schweineställen der Haltungsform 2 veröffentlicht. Es zeigt verletzte, erkrankte und tote Tiere. Ein von Greenpeace beauftragtes Rechtsgutachten belegt, dass die Haltungsform 2 tierschutzwidrig ist. Drei der Ställe haben Fleisch an das ”Nordfrische Center” für die Edeka-Marke “Gutfleisch” geliefert.
Bundesweit haben Greenpeace-Aktivist:innen seit der Veröffentlichung der Stallbilder mit rund 400 kleinen und größeren Aktionen auf die Missstände bei Edeka hingewiesen. Gemeinsam mit der Impact Creatorin Bianca Heinicke hat die Umweltschutzorganisation an Edekas Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa einen öffentlichen Brief geschrieben und verbindliche Klima- und Tierschutzmaßnahmen eingefordert. Über 96.000 Verbraucher:innen haben den Brief bisher mitunterzeichnet.
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Kontaktdaten
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- Stephanie Töwe
- Expertin für nachhaltige Landwirtschaft
- stephanie.toewe@greenpeace.org
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- Nina Kloeckner
- Pressesprecherin Agrarwende
- nina.kloeckner@greenpeace.org
- 0160-4339100
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