Nach Milliardengewinnen des Öl-Konzerns fordern Klimaschützer:innen: “Hört auf zu bohren. Fangt an zu zahlen"
Hamburg, 6. 2. 2023 - Der seit einer Woche andauernde Protest von Aktivist:innen von Greenpeace International auf einer Shell-Ölplattform verstärkt sich. Auf dem Weg der Plattform durch den Ärmelkanal kletterten heute zwei weitere Klimaschützer:innen, darunter auch eine deutsche Aktivistin, mit Seilen an Bord. Gemeinsam mit den vier seit vergangener Woche Protestierenden fordern sie Shell auf, die klimaschädliche Ausbeutung weiterer Ölfelder einzustellen und für die Entschädigung der Klimaschäden aufzukommen. “Stop Drilling, Start Paying” (“Hört auf zu bohren. Fangt an zu zahlen”) fordert ein Banner auf der Plattform. Mit 39,9 Milliarden Dollar hat Shell vergangene Woche den höchsten Konzerngewinn seit mehr als 100 Jahren bekannt gegeben.
Die Klimakrise verursacht weltweit immer höhere Schäden und Shell heizt sie mit weiterer Ölausbeutung noch an. Der Ölkonzern darf mit seinem zerstörerischen Geschäft nicht Milliarden verdienen, ohne auch nur mit einem Cent für die Schäden aufzukommen. Die fossile Ausbeutung muss aufhören und Shell für die Schäden durch sein Geschäft zahlen.Till Seidensticker, Greenpeace-Sprecher
Die jüngste Weltklimakonferenz hatte sich im November auf einen Fonds geeinigt, um Entschädigungen für klimabedingte Schäden und Verluste zu finanzieren. Greenpeace fordert, dass die fossile Industrie um Konzerne wie Shell, die über Jahrzehnte mit der Ausbeutung klimaschädlicher Rohstoffe viel Geld verdient hat, angemessen in diesen Fonds einzahlen.
Mit einer einstweiligen Verfügung versucht Shell seit vergangenen Freitag den friedlichen Protest zu unterbinden. Die nun mehr sechs Demonstrierenden wollen ihren Protest auf der Plattform auch in den kommenden Tagen aufrechterhalten.
Shell wird uns nicht mundtot machen. Die Welt muss von Shells schmutzigen Plänen erfahren. Dieser Konzern verdient Geld damit, unsere Zukunft zu zerstören.Silja Zimmermann, Aktivistin von Greenpeace International
Der Schwergutfrachter “White Marlin” transportiert eine Shell-Plattform ins Nordsee-Ölfeld “Penguin”. Sie soll dort für Shell acht weitere Bohrlöcher ausbeuten. Bis zum Jahr 2044 würden so täglich bis zu 45.000 Barrel Öl ausgebeutet. Deren Verbrennung würden bis zu 45 Millionen Tonnen CO2 verursachen - mehr als Norwegen in einem Jahr ausstößt.
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