Berlin, 26. 5. 2022 – Die G7-Staaten können bis 2025 18 Prozent ihres Gasverbrauchs einsparen – ohne auf Atomkraft, Biomasse oder Kohle umzusteigen und ohne die industrielle Produktion zu reduzieren. Das zeigt eine heute veröffentlichte Greenpeace-Studie (https://act.gp/3LBkyts). “Die G7-Staaten können einen großen Teil ihres Gasverbrauchs einsparen, so das Klima schützen und die Welt sicherer machen”, sagt Greenpeace-Klimaexpertin Lisa Göldner. “Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die sieben Industriestaaten, dem Rest der Welt zu zeigen, dass sie das 1,5-Grad-Ziel ernst nehmen und mit ganzer Kraft weg von fossilen Energien und hin zu den Erneuerbaren gehen.”
Laut Studie liegt das Einsparpotenzial der G7-Staaten bei 264 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Das ist mehr als die Menge, die Russland jährlich exportiert. Die wichtigsten Schritte dafür sind eine Ausbauoffensive für Wärmepumpen, Wind- und Solarenergie, sowie mehr Energieeffizienz. Bei industrieller Prozesswärme kann der Umstieg auf große Wärmepumpen und Solarthermie viel Gas sparen. Bisher haben die einzelnen Staaten russisches Gas vor allem durch andere fossile Quellen ersetzt, zum Beispiel durch vermehrte LNG-Exporte. Die Folge: Überall in der Welt wird die Erschließung neuer Gasfelder wieder lukrativer. Die dringend notwendige Reduzierung des Gasverbrauchs gerät aus dem Fokus.
Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (B´90/Die Grünen) und seine Kolleg:innen stellen mit dem heutigen Treffen die Weichen für den G7-Gipfel im Juni im bayerischen Elmau. “Die G7 müssen jetzt so schnell wie möglich ihre Importe von Gas, Kohle und Öl aus Russland stoppen und ihre gesamte Stromproduktion bis 2035 komplett auf erneuerbare Energien umstellen. Nur so können die schlimmsten Folgen der Klimakrise abgewendet und Putin der Geldhahn zugedreht werden”, sagt Lisa Göldner.
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Kontaktdaten
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