Zehn Jahre nach Paris: Greenpeace demonstriert für ehrgeizige Klimaschutzpläne auf Klimakonferenz in Bonn
Bonn, 16. 6. 25 – Zum heutigen Start der UN-Klimaverhandlungen in Bonn demonstrieren sechs Greenpeace-Aktivisten vor dem Veranstaltungsort für besseren Klimaschutz. Mit einer acht Quadratmeter großen Plakatwand wenden sie sich auf dem Platz der Vereinten Nationen an die Delegierten der UN-Mitgliedstaaten: „COP30: Remember Paris? Time to Act!“. Ende 2025 jährt sich das als historisch gefeierte Pariser Klimaabkommen zum zehnten Mal. 2015 hatten sich die UN-Staaten auch verpflichtet, regelmäßig nachgebesserte nationale Klimaschutzpläne vorzulegen, um die Erderhitzung auf deutlich unter 2 Grad einzudämmen. Laut dem Weltklimarat (IPCC) wird es bis 2100 im Durchschnitt 3,2 °C wärmer, wenn keine zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. Die aktuellen Juni-Verhandlungen in Bonn (SB62) sind ein wichtiger Zwischenschritt zur Weltklimakonferenz COP30, die dieses Jahr in Brasilien stattfindet.
Seit Paris ist der Ausbau von Solar- und Windenergie weltweit vorangekommen, viele Länder haben sich Ziele für Klimaneutralität gesetzt und die Abkehr von fossilen Energieträgern ist beschlossen. Doch die fossile Industrie bremst den Fortschritt an allen Ecken und Enden und die Länder sind zu langsam in der Umsetzung ihrer Klimapläne. Paris war ein Versprechen – wir erinnern die Regierungen daran! Die Verhandlungen in Bonn müssen ein klares Signal an die Länder senden, durch ehrgeizige Klimaschutzpläne aus Kohle, Öl und Gas auszusteigen. Dabei kommen Deutschland und der EU besondere Verantwortung zu. Sie dürfen nicht versuchen, sich mit Rechentricks oder windelweichen Emissionszertifikaten freizukaufen.Sarah Zitterbarth, Greenpeace-Klimapolitikexpertin
Zu Beginn der Bonner Konferenz veröffentlicht Greenpeace einen “Wald-Aktionsplan”. Die Entscheidungsvorlage für die COP30 enthält Empfehlungen, wie sich Länder besser darin unterstützen lassen, ihre Ziele zum Stopp und zur Umkehr von Entwaldung bis 2030 umzusetzen. Dazu gehören der Schutz der Landrechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften und verbesserte Finanzmechanismen für den Erhalt von Wäldern. Auch der Einfluss von Landwirtschaft und Handel auf die Entwaldung soll verringert werden.
Während Regierungen wie die von Donald Trump den Umwelt- und Klimaschutz zurückdrehen, muss die neue Bundesregierung zu einem wichtigen Gegenpol für die internationale Zusammenarbeit werden. Klimaschutz ist nur mit Natur- und Waldschutz möglich – und den haben die Regierungen in den letzten Jahren zu stark vernachlässigt. Was bisher fehlt, ist ein klarer UNFCCC-Plan, wie ein Ende der Waldzerstörung bis 2030 erreicht werden kann.Jannes Stoppel, Greenpeace-Experte für internationale Entwicklungspolitik
Fotos der Aktion erhalten Sie sobald verfügbar hier.
Den Waldaktions-Plan finden Sie hier.
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