Hamburg, 29.08.2007 - Mit 800 gebündelten Ballons ist ein Pilot heute früh über das Autobahnkreuz Hamburg-Maschen geflogen, um für Greenpeace gegen die Klimazerstörung zu protestieren. Die schwarzen Ballons des so genannten Clusterballons mit dem Aufdruck "CO2" symbolisieren die nicht sichtbaren Autoabgase. Der Autoverkehr verursacht in Deutschland zwölf Prozent des CO2-Ausstoßes. Den Verkehrsknotenpunkt Maschener Kreuz passieren täglich knapp hundertfünfzigtausend Fahrzeuge. Greenpeace fordert Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) auf, für den Klimaschutz ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen zu erlassen. Tiefensee hält sich seit gestern abend in Hamburg auf, um auf Einladung der SPD über die Probleme der Hamburger Verkehrspolitik zu diskutieren.
"Der gefährlichste Müll ist der, den wir nicht sehen", sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid vor Ort am Maschener Kreuz. "Deutschland leistet sich als einziges Industrieland der Welt weiterhin unbeschränkte und CO2-treibende Raserei. Minister Tiefensee verantwortet damit mehrere Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr."
Seit Tagesanbruch haben 25 Greenpeace-Aktivisten die Ballons in der Nähe des Autobahnkreuzes mit Helium gefüllt. Pilot ist der 41jährige Brite Mike Howard, einer von drei Clusterballon-Piloten, die weltweit im Einsatz sind. "Ich unterstütze die Greenpeace-Kampagne für den Klimaschutz", sagt Mike Howard. "Der massive Ausstoß von Treibhausgasen muss endlich beendet werden."
Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, konsequente Maßnahmen für den Klimaschutz durchzusetzen, um bis zum Jahr 2020 noch das Ziel zu erreichen, 40 Prozent der Treibhausgase zu verringern. Besonders die Verkehrspolitik widerspricht einem überzeugenden Klimaschutz. Ein Tempolimit auf Autobahnen wäre das entscheidende Signal an die Automobil-Industrie, sparsamere Autos zu bauen. Niedrigere Geschwindigkeiten ermöglichen den Einbau leichterer Motoren. Dieses Downsizing der Fahrzeuge könnte die CO2-Emissionen von PKW in kürzester Zeit halbieren - ein deutlich größerer Effekt als alle zurzeit diskutierten CO2-Grenzwerte für Autos.
Im Vorfeld der Internationalen Automobil-Ausstellung im September kritisiert Smid zudem die Ankündigungen der Hersteller für umweltfreundlichere Technologien. "Hinter den Öko-Slogans versteckt sich nur heiße Luft", sagt Smid. "Auch die Industrie sollte endlich ihre sture Haltung gegenüber dem Tempolimit aufgeben."
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