Johannesburg, 3. 9. 2002 - Greenpeace Aktivisten haben heute vor dem Kongressgebäude des Weltgipfels Alarm geschlagen. 50 Greenpeace Aktivisten trugen T-Shirts mit der Aufschrift: "Macht die Augen auf!" in den sieben Sprachen Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch und Spanisch. Greenpeace protestierte damit gegen die Gipfel-Entscheidung, alle Ziele aus dem Aktionsplan zu streichen, die die erneuerbaren Energien betreffen. Die Delegationen der USA, Japan, der EU und der erdölfördernden Länder hatten gestern die Verhandlungen über einen möglichen Ausbau von erneuerbaren Energien ohne nennenswerte Ergebnisse beendet.
Sven Teske, Energie-Experte beim Weltgipfel: "Der faule Energie-Kompromiss von Johannesburg ist eine riesige Enttäuschung für alle Menschen, die derzeit keinen Zugang zu einer sauberen Energieversorgung haben. Der Gipfel hatte eigentlich zum Ziel, gerade für diese Menschen eine Perspektive zu schaffen. Die USA und die OPEC-Staaten gefährden das Leben von zwei Milliarden Menschen, die unter dem Klimawandel weiterhin leiden müssen. Die Verantwortlichen haben versagt, das Ziel von 10 Prozent erneuerbarer Energie bis 2010 in den Aktionsplan einzubringen."
Der Protest fällt zeitlich mit der Ankündigung Chinas zusammen, das Kyoto-Protokoll für den globalen Klimaschutz zu ratifizieren. Die USA, die das Protokoll nicht ratifizieren wollen, werden dadurch zusätzlich isoliert. China ist als Entwicklungsland nicht an das Kyoto-Protokoll gebunden, obwohl es der zweitgrößte Verursacher von Kohlendioxid (CO2) ist. Es wird erwartet, dass die USA, die diese Sonderregelung immer u.a. auch als Ablehnungsgrund für Kyoto angeführt haben, damit verstärkt unter Druck geraten werden. Das Kyoto-Protokoll sieht vor, den CO2-Ausstoss bis 2008/2010 auf das Niveau von 1990 zu senken.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/205961-greenpeace-aktivisten-losen-klima-alarm-auf-dem-weltgipfel-aus/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Gasbohrung vor Borkum: Vertrag mit Niederlanden verstößt gegen Grundgesetz und Völkerrecht
Der Vertrag zwischen Deutschland und den Niederlanden zur grenzüberschreitenden Erdgasausbeutung vor der Nordseeinsel Borkum ist verfassungs- und völkerrechtswidrig. Er verstößt sowohl gegen das Pa...
Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen
Die Verfassungsbeschwerden von fünf deutschen Umweltverbänden für ausreichenden Klimaschutz haben eine wichtige Hürde genommen. Das Bundesverfassungsgericht hat die Bundesregierung, Bundesrat, Bund...
Greenpeace-Stellungnahme zum Bohrbeginn in Reichling
Im oberbayerischen Reichling hat die Gasbohrung begonnen. Das hat die Regierung von Oberbayern bestätigt. Saskia Reinbeck, Klimaschutzexpertin von Greenpeace Bayern, fordert Bayerns Wirtschaftsmini...
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren auf Bohrplatz: Kein neues Gas in Bayern!
Im oberbayerischen Reichling soll kommende Woche nach fossilem Erdgas gebohrt werden. Greenpeace-Aktivist:innen haben mit einer fünf Meter hohen Bambus-Konstruktion direkt auf dem Bohrplatz protest...
Greenpeace-Stellungnahme zu Aiwangers Forderung nach Aussetzen des Klagerechts
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fordert in einem Brief an Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), das Verbandsklagerecht bei Infrastrukturvorhaben für drei Ja...