Hamburg, 3. 9. 2013 - Die Energiewende in Deutschland ist für Greenpeace 2012 eines der beherrschenden Themen gewesen. Die unabhängige Umweltorganisation machte immer wieder deutlich, dass nicht die Energiewende hohe Strompreise verursacht, sondern die Politik die Lasten unfair verteilt. „Die Bundesregierung arbeitet gegen Klimaschutz und Energiewende. Sie zieht es dabei offensichtlich vor, nicht zu regieren. Daher ist die hohe Zustimmung der Bevölkerung zu diesem wichtigen Projekt besonders wichtig“, sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland. Greenpeace zieht insgesamt eine positive Bilanz für das Jahr 2012, da nicht nur die Zahl der Fördermitglieder gestiegen ist, sondern auch einige Kampagnen der Umweltschutzorganisation zum Erfolg geführt haben.
So hat Volkswagen als bislang einziger deutscher Hersteller garantiert, alles daran zu setzen, den Verbrauch seiner Autos stark zu senken. Bis zum Jahr 2020 soll ein durchschnittlicher CO2-Ausstoß von 95 Gramm pro Kilometer ohne Sonderregelungen erreicht werden. Greenpeace-Aktivisten hatten Europas größten Autohersteller zuvor immer wieder auf seine Verantwortung für den Klimaschutz hingewiesen. Trotz der Zusage von VW hat Kanzlerin Merkel einen Kompromiss der EU-Staaten über CO2-Grenzwerte massiv abgeschwächt. Auch die internationale Detox-Kampagne gegen Gift in Kleidung kann neue Erfolge verbuchen: Weitere Modeketten wie Zara und Levi‘s versicherten Greenpeace, bis zum Jahr 2020 ohne gefährliche Chemikalien zu produzieren. Dies wäre ein massiver Fortschritt für Betroffene und Umwelt in China und anderen Herstellungsländern.
Nach Protesten von Greenpeace-Aktivisten vor der Küste Senegals hob das Land 29 Fischereilizenzen für nicht-afrikanische Trawler auf. Dort fischte auch immer wieder die viel zu große europäische Fangflotte. Ein großer Erfolg, denn einheimische Fischer haben wieder mehr im Netz. In Deutschland kam die Greenpeace-Waldkampagne voran: In Bayern gab es die Zusage, die ältesten Buchenwälder vorerst zu schützen. Auch für den Schutz der Arktis machte sich Greenpeace im vergangenen Jahr stark. Deren Eis schmilzt durch den Klimawandel rapide ab. In dieses Naturparadies will die Ölindustrie vordringen, die Folgen eines Unfalls wären katastrophal. Daher protestierten Aktivisten weltweit gegen die Ölbohrungen.
Die Zahl der Fördermitglieder erreichte einen neuen Höchststand, sie stieg auf 588.651 (2011: 580.353). Die Spenden wuchsen nach dem geprüften Jahresabschluss um 9,5 Prozent auf 53,5 Millionen Euro (2011: 48,9 Millionen). Besonders die vielen Spenden von bis zu 100 Euro jährlich tragen die Arbeit von Greenpeace (37 Millionen). „Wir sehen diese Entwicklung als Zeichen des Vertrauens in unsere Arbeit. Das gibt uns eine große Stabilität und sichert unsere Unabhängigkeit“, so Behrens. Greenpeace lässt sich weder von der Industrie noch vom Staat oder von Parteien sponsern. Weltweit hatte Greenpeace einen Ertrag über 268 Millionen Euro (2011: 241 Millionen).
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