Berlin, 19. 6. 2018 – Für konsequenten Klimaschutz durch einen zügigen Ausstieg aus der Kohle protestieren Greenpeace-Aktivisten heute beim Petersberger Klimadialog am Pariser Platz in Berlin. Mit einem etwa zwei Meter hohen, kohleverschmutzten WM-Pokal auf einem Kohlehaufen fordern die Klimaschützer Bundeskanzlerin von Angela Merkel (CDU) mehr Anstrengungen beim Schutz des Klimas. „Go for Gold, not for Coal, Mrs. Merkel – Kohleausstieg 2030“. Der Kohleausstieg wird eines der zentralen Themen auf dem Klimadialog sein. Der informelle Dialog von Regierungsvertretern aus mehr als 30 Ländern gilt auch als vorbereitendes Treffen für die kommende UN-Klimakonferenz, die Ende dieses Jahres im polnischen Katowice stattfindet. „Kein Land der Welt verbrennt mehr klimaschädliche Braunkohle als Deutschland“, sagt Tobias Münchmeyer, Sprecher von Greenpeace. „Will Angela Merkel Deutschland nicht vollständig zum Bremser im internationalen Klimaschutz verkommen lassen, muss sie sicherstellen, dass die Kohlekommission einen klaren Ausstiegsfahrplan bis zum Jahr 2030 festlegt.“
Kommende Woche startet die Kohlekommission. Sie soll bis Ende des Jahres klären, wie Deutschland die Lücke beim CO2-Ziel für das Jahr 2020 schließen kann. Statt wie zugesagt den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu senken, werden nach dem vergangene Woche vorgelegten Klimaschutzbericht bestenfalls 32 Prozent erreicht. Zudem muss die Kommission sicherstellen, dass Deutschland sein Klimaziel für 2030 einhält und ein Datum für das Ende der Kohleverstromung in Deutschland festgelegen.
Im Jahre 2016 wurden in Deutschland 168 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert und in Kohlemeilern verfeuert. Damit belegt Deutschland seit Jahren noch vor China und Russland einen traurigen Spitzenplatz. „Diesen unrühmlichen Weltmeistertitel muss Deutschland dringend loswerden“, sagt Münchmeyer. Braunkohle ist der mit Abstand klimaschädlichste Brennstoff. Für die gleiche Menge Strom, stößt ein Braunkohlekraftwerk etwa drei Mal so viel CO2 aus wie ein modernes Gaskraftwerk.
Grund für Deutschlands verheerende Klimabilanz ist neben dem hohen Anteil an Kohlestrom vor allem der Verkehr. Dort sind die CO2-Emissionen seit 1990 nicht gesunken und zuletzt sogar weiter gestiegen. „Deutschland braucht zum Ausstieg aus der Kohle auch eine Verkehrswende. Wer saubere Luft und ein gesundes Klima will, kommt an einem Abschied von Diesel und Benzinern nicht vorbei“, so Münchmeyer.
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