Hamburg, 23. 7. 2020 – Die Klimakrise und die wachsende Bewegung für mehr Klimaschutz prägten die Kampagnen von Greenpeace im vergangenen Jahr.
Aktivistinnen und Aktivisten machten mit vielen Aktionen Druck für den Ausstieg aus der Kohle, unter anderem im Tagebau Garzweiler, am Kraftwerk Neurath, mehrfach in Berlin (Jahresbericht 2019: https://act.gp/38TNLxS). Greenpeace unterstützte auch die beeindruckenden Klima-Proteste der Kinder und Jugendlichen. Mit der Kohlekommission, in der auch Greenpeace vertreten war, gab es 2019 die Chance für einen Fortschritt. Doch mit dem jetzt verabschiedeten Gesetz für einen Kohleausstieg bis 2038 erfüllt Deutschland nicht seine Pflichten zum Klimaschutz. „Kompromisse sind wichtig, aber auch ein Kompromiss muss als Schutz vor der Klimakrise taugen“, sagt Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland. „Wir setzen uns weiter für den Kohleausstieg bis spätestens 2030 ein. Allen Verantwortlichen dürfte klar sein, dass die fortschreitende Klimakrise dies auch erfordern wird.“
Besonders die Verkehrspolitik von Minister Andreas Scheuer (CSU) blockiert in Deutschland den Klimaschutz. Davor warnte Greenpeace auf der Automesse IAA. Angesichts der zunehmenden Zerstörung des Amazonas-Urwalds protestierten Greenpeace-Aktive an einem Frachter auf der Weser gegen den Import von Soja aus zerstörten Wald- und Savannengebieten in Brasilien für die deutschen Tierställe. Deutschland muss den viel zu großen Tierbestand verringern und nachhaltig wirtschaftende Betriebe fördern, vor allem über die Geldverteilung der EU. Greenpeace suchte verstärkt die Verständigung mit der Landwirtschaft: „Wir wollen gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten Lösungen finden. Wir brauchen ihren Einsatz für konsequenten Klimaschutz und die Rettung der Bienen und Insekten“, so Kaiser.
Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern forderte Greenpeace mit einer Schiffs-Tour von der Arktis bis zur Antarktis, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Ozeane unter Schutz zu stellen. Die UN-Verhandlungen dazu laufen weiter. 2019 ging Greenpeace auch erstmals verstärkt gegen deutsche Waffenexporte vor. So werden im Jemenkrieg immer wieder Bomben von Rheinmetall eingesetzt.
Rund 608.000 Menschen unterstützten Greenpeace finanziell (2018: 585.825). Das ist die höchste Zahl seit Gründung der Umweltschutzorganisation im Jahr 1980. Rund 3200 Ehrenamtliche engagieren sich in etwa 100 Städten für die Kampagnen. Rund 6000 Menschen nutzen die neue, 2019 gestartete Mitmachplattform Greenwire, an der sich alle beteiligen können (http://greenwire.greenpeace.de).
Die Spenden in Deutschland stiegen 2019 auf den Höchststand von 71 Millionen Euro (2018: 65 Mio). Die vielen jährlichen Spenden bis zu 100 Euro machen den größten Anteil aus (47 Mio). "Die hohe Zahl der Förderinnen und Förderer gibt uns mit ihren Spenden Stabilität und Unabhängigkeit. Und die brauchen wir auch im vierzigsten Jahr unseres Engagements für Klima, Umwelt und Frieden in Deutschland", sagt Kaiser.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Gregor Kessler
- Pressesprecher Mobilität
- gregor.kessler@greenpeace.org
- 0151-72702918
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace Stellungnahme zu dem EU-Klimaziel 2040
Heute hat die EU-Kommission ihr Zwischenziel für 2040 präsentiert. Dieses sieht unter anderem eine Reduktion der Emissionen um 90 Prozent zum Vergleichsjahr 1990 vor. Bundeskanzler Merz müsse jetzt...
Greenpeace-Aktive protestieren bundesweit in 28 Städten gegen klimaschädliche Fleischproduktion bei Edeka
Mit A1-formatigen Fotoschildern mit der Aufschrift “Tatort Edeka-Stall” protestieren Greenpeace-Aktive an diesem Samstag deutschlandweit vor 28 Edeka-Filialen gegen Tierleid und klimaschädliche Fle...
Greenpeace zu den heute endenden Klimaverhandlungen in Bonn
Die heute endenden UN-Klimaverhandlungen in Bonn bleiben weiter hinter dem nötigen Fortschritt zurück.
Greenpeace-Aktive kennzeichnen Edeka-Fleischwerk als Tatort
Insgesamt 35 Greenpeace-Aktivist:innen kennzeichnen heute das Edeka-Fleischwerk “Nordfrische Center” in Lüttow-Valluhn als Tatort.
Weltflüchtlingstag: Protest auf der Spree für Schutz von Geflüchteten
Greenpeace und Amnesty International fordern gemeinsam sichere Fluchtwege, Menschenrechte für alle und konsequenten Klimaschutz gegen Fluchtursachen