Berlin, 30. 9. 2020 - Mit einer vier Meter großen, in Flammen stehenden Weltkugel demonstrieren zehn Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten heute vor dem informellen Treffen des EU-Umweltrats für ein höheres EU-Klimaziel.
Mit dem Slogan "1.5°C is the limit!” fordern sie die Ministerinnen und Minister auf, das CO2-Einsparziel für das Jahr 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Dieser Wert ist nötig, um den Temperaturanstieg bei der aus der Sicht der Klimawissenschaft kritischen Grenze von 1,5 Grad zu halten.
Die europäischen Ministerinnen und Minister aus 27 Ländern beraten in Berlin auch über den Vorschlag der EU-Kommission, den Ausstoß an Treibhausgasen in der EU bis zum Jahr 2030 um netto 55 Prozent zu senken. Dieses Ziel reicht nicht, um die globale Erhitzung wie mit dem Paris-Abkommen und auch von der EU beschlossen auf 1,5°C zu begrenzen.
Zudem will die EU-Kommission das Ziel durch einen Bilanztrick verwässern. Erstmals sollen Emissionen abgezogen werden, die von Wäldern und Böden gespeichert werden. Notwendige Emissionssenkungen in den klimaschädlichen Sektoren wie Energie, Verkehr und Landwirtschaft können dadurch weiter aufgeschoben oder sogar ersetzt werden. Greenpeace-Klimaexpertin Lisa Göldner sagt: “Die Umweltministerinnen und -minister müssen ihren Job machen und sich für echten Klimaschutz einsetzen. Durch Rechentricks sinken die Emissionen nicht.”
Es liegt in der Verantwortung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und damit am heutigen Tag von Umweltministerin Schulze, eine Einigung über ein EU-Klimaziel für 2030 auszuhandeln, das der Dringlichkeit der Klimakrise gerecht wird. “Ein lausiges EU-Klimaziel wäre eine Beleidigung für die hunderttausenden Klimastreikenden, die vergangene Woche in ganz Europa auf die Straße gegangen sind", sagt Lisa Göldner.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Lisa Göldner
- Expertin für Klima und Energie
- lisa.goeldner@greenpeace.org
- 0151-11633674
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204454-greenpeace-aktivistinnen-und-aktivisten-demonstrieren-fur-besseres-klimazielVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Verschobene CO2-Grenzwerte würden Europas Autofahrenden 100 Milliarden Euro höhere Tankkosten aufbürden
Die von der Autolobby und Politikern der FDP und Union geforderte Verschiebung der EU-Flottengrenzwerte würde Autofahrende in Europa mit etwa 100 Milliarden Euro an zusätzlichen Tankkosten belasten.
Greenpeace zur Preiserhöhung beim Deutschlandticket
Das Deutschlandticket soll ab dem kommenden Jahr 9 Euro teurer werden und dann 58 Euro pro Monat kosten.
Greenpeace-Report “Irrweg CCS”: Verpressen von CO2 ist teuer, riskant und kaum umsetzbar
Kohlendioxid abzuscheiden und im Boden zu verpressen, kann der deutschen Wirtschaft nicht zur Klimaneutralität verhelfen. Zu diesem Schluss kommt der Report “Irrweg CCS”, den das Forschungsbüro Ene...
Greenpeace und Germanwatch reichen Verfassungsbeschwerde für besseren Klimaschutz ein
Gemeinsam mit über 54.000 Mitkläger:innen reichen Greenpeace und Germanwatch heute eine neue Verfassungsbeschwerde gegen die unzureichende Klimapolitik der Bundesregierung ein.
Studie: Mangelnder Klimaschutz im Verkehr macht künftig drastische Maßnahmen nötig
Verschiebt die Bundesregierung Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr weiterhin in die Zukunft, würden bereits in den 2030er Jahren harte Einschnitte drohen, bis hin zu Fahrverboten.