Kommentar zur Stillegung von Hamburger Steinkohlekraftwerk Moorburg

Der Ausstieg aus der Kohle muss schneller kommen

Hamburg, 1. Dezember 2020 – Das Hamburger Steinkohlekraftwerk Moorburg geht vom Netz.

Der schwedische Betreiber Vattenfall erhielt heute von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für eine entsprechende Stilllegungsprämie. Insgesamt wurden in diesem ersten Schritt zum Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung Prämien für elf Kraftwerksblöcke vergeben. Die Betreiber der Anlagen erhalten insgesamt rund 317 Millionen Euro. Sie dürfen ab dem 1. Januar 2021 keinen Strom aus diesen Anlagen mehr verkaufen. Es kommentiert Greenpeace-Energiexperte Andree Böhling:

Die Stilllegung Moorburgs ist das Mahnmal einer Ära irrationaler energiepolitischer Entscheidungen in Deutschland, die bis heute die erdrückenden Fakten der Klimakrise ignoriert. Erst der auf Druck der Klimabewegung beschlossene Kohleausstieg setzt diesem Kurs ein Ende.
Gleichzeitig verdeutlicht die Entscheidung zu Moorburg schonungslos die Fehler des Kohleausstiegsgesetzes. Der Ausstieg ist zu langsam und er gerät unnötig teuer. Niemanden ist zu erklären, warum ein vergleichsweise junges Steinkohlekraftwerk vom Netz geht, während die schmutzigsten Braunkohlekraftwerke noch viele Jahre weiterlaufen dürfen. Der Ausstieg aus der Kohle muss schneller kommen, und er darf keine Blankoschecks für Kohlekonzerne auf Kosten der SteuerzahlerInnen ausstellen. Andree Böhling, Greenpeace-Energiexperte

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