Hamburg, 11. 12. 2020 – Die CO2-Emissionen der Europäischen Union sollen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 sinken. Dies haben die 27 Staatsoberhäupter der EU-Mitgliedsstaaten heute Morgen in Brüssel vereinbart. Erstmals soll dabei die CO2-Aufnahme von Wäldern mitgerechnet werden, so dass der Ausstoß an Treibhausgasen lediglich um bis zu 50,5 Prozent sinken müsste. Mit den bereits beschlossenen Klimamaßnahmen und Zielen würde der CO2-Ausstoß bereits um 46 Prozent zurückgehen, prognostiziert die EU selbst. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Vereinten Nationen mahnen ein deutlich schnelleres Reduzieren der Treibhausgase an. Es kommentiert Greenpeace Geschäftsführender Vorstand Martin Kaiser:
Die 27 Staatsoberhäupter der EU haben es heute verpasst, das Pariser Klimaabkommen nach fünf Jahren endlich zum Leben zu erwecken und das 1,5 Grad Ziel zu sichern. Während Millionen Menschen auf einen großen Sprung im Klimaschutz hofften, machte der EU-Rat mit der Vorsitzenden Angela Merkel lediglich einen frustrierenden Trippelschritt. Die Kanzlerin und der Rat scheuten die notwendige Auseinandersetzung mit der Öl-, Gas- und Kohleindustrie. Das neue Klimaziel wird die Menschen nicht ausreichend vor kommenden Wetterextremen schützen. Nun liegt es am europäischen Parlament, den größten Schaden abzuwenden. Die Abgeordneten müssen verhindern, das erstmals die CO2-Minderungen durch Wälder mitgerechnet werden, und sich für ein höheres Ziel einsetzen. Europa braucht nationale Verbindlichkeit beim Klimaschutz, damit sich einzelne Regierungen wie Deutschland nicht länger hinter dem kleinsten gemeinsamen Nenner verstecken können.Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Verschobene CO2-Grenzwerte würden Europas Autofahrenden 100 Milliarden Euro höhere Tankkosten aufbürden
Die von der Autolobby und Politikern der FDP und Union geforderte Verschiebung der EU-Flottengrenzwerte würde Autofahrende in Europa mit etwa 100 Milliarden Euro an zusätzlichen Tankkosten belasten.
Greenpeace zur Preiserhöhung beim Deutschlandticket
Das Deutschlandticket soll ab dem kommenden Jahr 9 Euro teurer werden und dann 58 Euro pro Monat kosten.
Greenpeace-Report “Irrweg CCS”: Verpressen von CO2 ist teuer, riskant und kaum umsetzbar
Kohlendioxid abzuscheiden und im Boden zu verpressen, kann der deutschen Wirtschaft nicht zur Klimaneutralität verhelfen. Zu diesem Schluss kommt der Report “Irrweg CCS”, den das Forschungsbüro Ene...
Greenpeace und Germanwatch reichen Verfassungsbeschwerde für besseren Klimaschutz ein
Gemeinsam mit über 54.000 Mitkläger:innen reichen Greenpeace und Germanwatch heute eine neue Verfassungsbeschwerde gegen die unzureichende Klimapolitik der Bundesregierung ein.
Studie: Mangelnder Klimaschutz im Verkehr macht künftig drastische Maßnahmen nötig
Verschiebt die Bundesregierung Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr weiterhin in die Zukunft, würden bereits in den 2030er Jahren harte Einschnitte drohen, bis hin zu Fahrverboten.