Frankfurt am Main, 8. Juli 2021 – Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat heute nach 18-monatiger Konsultation neben einer Anpassung des Inflationsziels bekannt gegeben, mit Hilfe der Geldpolitik den Kampf gegen die Klimakrise zu berücksichtigen. Erstmals beachtet damit eine große Notenbank die Erfordernisse des Pariser Klimaabkommens in ihrer geldpolitischen Ausrichtung. Es kommentiert Mauricio Vargas, Volkswirt und Finanzexperte von Greenpeace:
Wir begrüßen das klare Bekenntnis der EZB, den Kampf gegen die Klimakrise ernst zu nehmen. Die EZB erkennt die Gefahren der Klimakrise für die Preisstabilität an. Und sie verpflichtet sich dazu, das Ziel eines klimaneutralen Europas zu unterstützen. Nun kommt es darauf an, diese Bekenntnisse mit Leben zu füllen. Um den Beschlüssen Glaubwürdigkeit zu verleihen, muss die EZB sie zügig umsetzen. So sollte sie klimaschädliche Unternehmen im Anleihekaufprogramm ab heute nicht weiter begünstigen. Die EZB wird sich nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten messen lassen müssen.Mauricio Vargas, Greenpeace-Finanzexperte
Das “Greenpeace-Plädoyer für eine pariskonforme geldpolitische Ausrichtung” der Notenbanken von April 2021 legt dar, warum die EZB bzw. Bundesbank die Folgen der Klimakrise in ihrer Geldpolitik zwangsläufig berücksichtigen müssenuss: http://bit.ly/2NoO1P0Eine Greenpeace-Studie von März 2021 analysiert, wie das Regelwerk zu Kreditsicherheiten klimaschädliche Unternehmen begünstigt: https://www.greenpeace.de/collateral-frameworkEine Greenpeace-Studie von Oktober 2020 zeigt, wie die EZB mittels ihrer Anleihenkäufe insbesondere klimaschädliche Unternehmen fördert: https://bit.ly/2FKBBxj Das Rechtsgutachten “Rechtliche Möglichkeiten zur Implementierung von Klimakriterien bei der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank” finden Sie unter: https://act.gp/3cOviGo
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