Hamburg, 23. Juli 2021 – Volkswagen hat eine erst 2019 gestartete Zusammenarbeit mit einem CO2-Kompensationsprojekt in Indonesien wieder beendet. Wie das Manager Magazin in seiner jüngsten Ausgabe (8/2021) berichtet, kooperiert das Unternehmen nicht mehr mit dem Waldprojekt Katingan Mentaya. Durch die Zusammenarbeit wollte der VW-Konzern sich große Mengen an CO2-Emissionen gutschreiben lassen. Doch der Klimaeffekt des Kompensationsprojekts ist höchst zweifelhaft, wie Greenpeace im vergangenen September in einer Recherche nachgewiesen hatte. Es kommentiert Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Gehrs:
„Klimaschutz lässt sich nicht durch Luftbuchungen in fragwürdigen Waldprojekten herbeizaubern. Es ist traurig, dass erst Greenpeace VW darauf aufmerksam machen muss. Das zeigt, wie wichtig es ist, hinter grüne Konzern-PR zu schauen.Benjamin Gehrs, Greenpeace-Verkehrsexperte
Waldschutz ist wichtig, er darf aber einem Konzern wie VW nicht als Freibrief dienen, mit seiner SUV-Strategie Ressourcen zu verschwenden und unbeirrt weiter Millionen klimaschädliche Diesel und Benziner zu verkaufen. Statt sich nun bei anderen Projekten freikaufen zu wollen, muss VW sich seiner Verantwortung stellen und seinen gigantischen CO2-Fußabdruck drastisch reduzieren.Benjamin Gehrs, Greenpeace-Verkehrsexperte
Hintergrund: Wie Volkswagen sich mit einem wirkungslosen Kompensationsprojekt auf Borneo vor CO2-Einsparungen drückt, hat Greenpeace in dieser Recherche dargelegt: www.greenpeace.de/presse/publikationen/vws-bluff-mit-der-klimaneutralitaet
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