Klimakrise: Greenpeace-Aktive protestieren gegen Methanemissionen aus Fleisch- und Milchindustrie

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Neuer Report: Geringere Produktion kann Temperaturanstieg spürbar bremsen

Aretsried/Bayern, 9. 10. 24 – Auf die besondere Verantwortung der Fleisch- und Milchindustrie in der Klimakrise machen 15 Aktivist:innen von Greenpeace heute bei der Unternehmensgruppe Theo Müller in Aretsried aufmerksam. Mit vier jeweils drei Meter hohen Milchtüten, aus denen weißer Dampf aufsteigt, machen sie auf die Klimarisiken durch die hohen Methanemissionen der Branche aufmerksam. Auf einem Banner auf dem Vordach des Firmensitzes steht: „Dürre, Fluten, Klimakrise: Alles Müller oder was?”. Das vor allem von Rindern bei der Verdauung ausgestoßene Methan ist ein Treibhausgas, das über 20 Jahre 80-mal stärker wirkt als Kohlendioxid (CO2).

Die Fleisch-, Milch- und Futtermittelriesen verschleiern die Gefahren durch den Ausstoß dieses hochwirksamen Klimagases. Um die Klimakrise zu bremsen, muss der Anteil tierischer Produkte in Deutschland wie in allen Ländern mit hohem Lebensstandard deutlich sinken. Die Regierungen müssen die industrielle Erzeugung von Fleisch und Milchprodukten ohne weiteren Verzug darauf ausrichten, die Klimaziele zu erreichen. Matthias Lambrecht, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace Deutschland

Der Protest beim führenden deutschen Molkereikonzern ist Teil einer weltweiten Kampagne: Vor der Klimakonferenz COP29 im November in Aserbaidschan protestieren Greenpeace-Aktive bei Branchenriesen wie Müller, Fonterra in Neuseeland, Arla in Schweden, und Danish Crown in Dänemark dafür, die Methanemissionen der Unternehmen sichtbar zu machen. „Wir fordern die Regierungen auf, endlich Transparenz über Emissionsmengen und -verursacher herzustellen und durchzusetzen, dass die Konzerne den Methanausstoß umgehend senken.“ Ohne wirksame Regulierung wird allein der Fleisch- und Milchsektor die globale Durchschnittstemperatur bis 2050 voraussichtlich um 0,32 Grad Celsius nach oben treiben. Dabei ließe sich der Anstieg um 37 Prozent bremsen, wenn der Konsum von Fleisch und Milch in den Ländern mit hohen und mittleren Einkommen an den planetaren Grenzen ausgerichtet würde. Das belegt ein heute von Greenpeace Nordic veröffentlichter Bericht (https://act.gp/3XRKp8N). Selbst ein Bruchteil eines Grads an vermiedener Erwärmung vermeidet Belastungen für Millionen Menschen durch extreme Hitze.

Klimaschutzziele sollen auch für Fleisch- und Milchbranche gelten

Der Bericht zeigt auf, dass die Methanemissionen von 29 der weltweit größten Fleisch- und Molkereiunternehmen denen der großen fossilen Energiekonzerne entsprechen. So ist JBS in Brasilien, der größte Fleischproduzent der Welt, für mehr Methanemissionen verantwortlich als ExxonMobil und Shell zusammen ausstoßen. Die Unternehmensgruppe Theo Müller und Deutsches Milchkontor (DMK) zählen als Marktführer der Milchindustrie in Deutschland zu den weltweit größten Methanemittenten.

„Es ist Aufgabe der Regierungen, die Konzerne endlich in die Verantwortung für unseren Planeten zu nehmen und Verbraucherinnen, Landwirt:innen und Arbeitnehmerinnen in der Lebensmittelindustrie bei einem gerechten Übergang zu unterstützen. Das eröffnet uns allen eine Chance, die globale Erwärmung zu begrenzen und Millionen von Menschen und ihre Existenzen zu schützen. Matthias Lambrecht, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace Deutschland

Foto: Greenpeace. Weitere Fotos sehen Sie hier.

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