Hamburg, 23. 6. 25 - Mit der Stoffstrombilanzverordnung soll morgen im Bundeskabinett eine wirksame Regelung abgeschafft werden, um Stickstoff- und Phosphorüberschüsse in der Landwirtschaft zu erfassen und zu reduzieren. Eine verursachergerechte Kontrolle der Umwelt- und Gesundheitsbelastung durch Überdüngung wird damit unmöglich, warnt Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff:
Im Eilverfahren ohne Beteiligung von Bundesrat und Bundestag will die Bundesregierung hier die Lobbyinteressen großer Agrarbetriebe gegen das Gemeinwohl durchsetzen. Unter dem Deckmäntelchen angeblichen Bürokratieabbaus sollen künftig die Verursacher von Überdüngung aus der Verantwortung entlassen werden, auch wenn sie Gewässer belasten, unsere Gesundheit gefährden und das Trinkwasser verteuern.Christiane Huxdoff, Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin
Die Empfehlungen der Wissenschaft sind eindeutig: Eine Bilanzierung der Nährstoffe in den Betrieben, bei der Zufuhren und Abfuhren von Stickstoff und Phosphor erfasst werden, ist das einzig sinnvolle Instrument, um Überschüsse zu identifizieren und zu begrenzen. Die Bundesregierung sollte das Düngerecht verlässlich, verursachergerecht und mit minimaler Bürokratie gestalten. Stattdessen schafft sie mit einer Gesetzgebung ohne Stoffstrombilanz nur Rechtsunsicherheit in der Landwirtschaft, riskiert neue EU-Vertragsverletzungsverfahren und sorgt dafür, dass die ohnehin erhöhte Belastung mit Nitrat und Phosphor weiter ansteigt.Christiane Huxdoff, Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Christiane Huxdorff
- Expertin für Agrarwende, nachhaltige Landwirtschaft, Pestizide
- Christiane.Huxdorff@greenpeace.de
- 0171-6035529
-
- Nina Kloeckner
- Pressesprecherin Agrarwende
- nina.kloeckner@greenpeace.org
- 0160-4339100
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/251406-stellungnahme-zur-stoffstrombilanzverordnungVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Stellungnahme zur heutigen Abstimmung zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz im Bundesrat
Der Bundesrat hat den Versuch des Agrarausschusses beendet, das Gesetz zur Kennzeichnung zur Tierhaltung weiter zu verzögern. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht findet es gut, das...
Greenpeace-Aktive protestieren bundesweit in 28 Städten gegen klimaschädliche Fleischproduktion bei Edeka
Mit A1-formatigen Fotoschildern mit der Aufschrift “Tatort Edeka-Stall” protestieren Greenpeace-Aktive an diesem Samstag deutschlandweit vor 28 Edeka-Filialen gegen Tierleid und klimaschädliche Fle...
Greenpeace-Aktive kennzeichnen Edeka-Fleischwerk als Tatort
Insgesamt 35 Greenpeace-Aktivist:innen kennzeichnen heute das Edeka-Fleischwerk “Nordfrische Center” in Lüttow-Valluhn als Tatort.
Greenpeace-Recherche: Fleischwerke von Edeka, Rewe und Kaufland verursachen 10 Millionen Tonnen CO2
Wie Edeka, Rewe und Kaufland ihre Klima- und Tierwohlversprechen brechen