Greenpeace kommentiert NRW-Kohleausstieg 2030 und Lützerath

Hamburg, 4. 10. 2022 – Der Kohleausstieg in Nordrhein-Westfalen wird auf das Jahr 2030 vorgezogen. Darauf haben sich der Bund, das Land NRW und der Energiekonzern RWE verständigt, wie Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne), NRWs Wirtschafts- und Klimaministerin Mona Neubaur (Grüne) und der RWE-Vorstandsvorsitzender Markus Krebber heute in einer Pressekonferenz bekannt gaben. Bis 2030 sollen laut Zahlen des Düssseldorfer Wirtschafts- und Klimaministeriums allerdings noch 280 Millionen Tonnen Braunkohle im Tagebau Garzweiler abgebaggert werden können, dies entspräche durchschnittlich 35 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2030. Laut DIW sind diese Mengen nicht mit dem Pariser 1,5 Grad-Klimaziel vereinbar.  Der umstrittene Ort Lützerath soll nicht erhalten werden, sondern für aktuell benötigte Braunkohle und Abraum für den Konzern RWE abgebaggert werden. Es kommentiert Karsten Smid, Energieexperte von Greenpeace:

Der wichtige und überfällige Schritt, den Kohleausstieg in NRW auf das Jahr 2030 vorzuziehen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass RWE in den verbleibenden acht Jahren mehr Braunkohle ausbeuten will, als das 1,5-Grad-Ziel erlaubt. Wenn der Konzern tatsächlich mehr klimaschädliche Braunkohle abbaggert als Klimawissenschaftler:innen empfehlen, wird Deutschland seine Klimaziele verpassen. Trotz der aktuellen Krisenlage wird die klimaschädliche Braunkohle unter Lützerath nicht benötigt, Versorgungssicherheit und Klimaschutz sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Das richtige Enddatum für den Kohleabbau 2030 erhält nun den bitteren Beigeschmack, dass der Kohleabbau am Tagebau Garzweiler zunächst sogar ausgeweitet werden soll und zusätzlich Braunkohlekraftwerke wieder ans Netz gehen - dies ist mit dem Beitrag Deutschlands zur 1,5 Grad Grenze nicht vereinbar und muss korrigiert werden.  Karsten Smid, Greenpeace Energieexperte

Für Rückfragen erreichen Sie den Energieexperten Karsten Smid mobil: +49 1718780821.  

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