Dritter Jahrestag des Kriegsbeginns: Aktivist:innen protestieren auf der Ostsee gegen russische Ölexporte mit veralteten Tankern
Rostock / Warnemünde, 12. 2. 2025 – Gegen umweltgefährdende russische Ölexporte mit maroden Tankern der sogenannten Schattenflotte protestieren heute 15 Greenpeace-Aktivist:innen auf der Ostsee vor Rostock. Die Aktion findet zum dritten Jahrestag des Beginns des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 statt. Mit Tankern umgeht Russland EU-Sanktionen und finanziert durch den Ölverkauf den Krieg. Von Schlauchbooten aus haben die deutschen, polnischen, schwedischen, dänischen und ukrainischen Umweltschützer:innen im betroffenen Seegebiet während der Vorbeifahrt der ´Prosperity´ “RISK!” (RISIKO!) in großen gelben Lettern an die Bordwand des Schiffes gemalt. Der 175 Meter lange Tanker hat im russischen Ostseehafen Primorsk rund 40.000 Tonnen Öl geladen, fährt unter der Flagge von Barbados und ist auf dem Weg nach Aliaga, Türkei, das Schiff ist 19 Jahre alt und sollte nicht mehr für den Öltransport genutzt werden.
Die deutschen Küsten sind bedroht. Allein in dieser Woche fahren hier dutzende weitere dieser potentiellen Ölkatastrophen vorbei und bedrohen das Ökosystem der Ostsee. Viele der Schiffe sind unzureichend versichert, so dass im Fall einer Ölpest die Steuerzahlenden für die Schäden aufkommen müssten. Wir fordern eine Lotsenpflicht für eine sichere Passage durch das deutsch-dänische Seegebiet, ausreichenden Versicherungsschutz der Tanker und Belege für ihre Seetauglichkeit, sagt Noelle. Fehlen diese Dokumente, müssen Schiff und Eigner auf die EU-Sanktionsliste gesetzt werden.Nina Noelle, internationale Projektleiterin von Greenpeace
Während der gesamte Schiffsverkehr auf der Route seit Kriegsbeginn rückläufig ist, haben die russischen Rohölexporte erheblich zugenommen: Seit Januar 2021 stiegen die Fahrten von Rohöltankern um 70 Prozent. Gleichzeitig wurden die eingesetzten Schiffe im Schnitt immer älter. Lag das Durchschnittsalter der Tanker 2021 noch bei 9 Jahren, stieg es bis Mitte 2024 auf knapp 17 Jahre an, wie eine Datenrecherche zeigt, die Greenpeace im vergangenen September veröffentlicht hat. Eine von Greenpeace erstellte Liste von 192 gefährlichen Tankern zeigt unterdessen Wirkung. Seit ihrer Veröffentlichung im Oktober vergangenen Jahres sind 78 der gelisteten Tanker auch auf Sanktionslisten der EU, Großbritanniens und der USA gelandet. Sobald Schiffe auf diesen Listen stehen, erschwert dies der russischen Regierung den Export von Rohöl.
Rückfragen bitte an Nina Noelle, Tel. 0151-10622733, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780778.
Fotos und Videomaterial der Aktion hier: https://t1p.de/8pwkx
Den Report finden Sie hier: https://t1p.de/cmdl6 die Liste hier: https://t1p.de/j7mqi
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
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Kontaktdaten
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- Björn Jettka
- Pressesprecher Wetter-Extreme, Fischsterben, Schattenflotte, PFAS
- bjoern.jettka@greenpeace.org
- 0171-8780778
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