Hamburg, 29. 8. 22 - Diese Woche sollen die bereits abgeschalteten Steinkohlekraftwerke Bexbach (726 MW, Betreiber STEAG) im Saarland und Heyden (857 MW, Betreiber Uniper) in Nordrhein-Westfalen wieder ans Netz gehen. Die Wiederinbetriebnahme kommentiert Greenpeace Klima- und Energieexperte Karsten Smid:
Es ist bitter, aber unumgänglich, dass bereits stillgelegte Kohlekraftwerke wieder ans Netz gehen. Um sich aus der politisch verschuldeten Abhängigkeit von Putins Gaslieferungen zu befreien, müssen Steinkohlekraftwerke kurzzeitig in die Bresche springen. Damit daraus kein Rückschritt für den Klimaschutz wird, müssen die jetzt zwangsläufig entstehenden zusätzlichen Emissionen in den folgenden Jahren ausgeglichen werden.Karsten Smid, Greenpeace Klima- und Energieexperte
Klimaschutz und Versorgungssicherheit dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Für eine sichere Stromversorgung muss kein einziges der besonders klimaschädlichen Braunkohlekraftwerke wieder angefahren werden - um die beschlossenen Klimaziele zu erreichen, dürfen sie auf keinen Fall neu befeuert werden. Die hohen Preise für Gas und Strom erzwingen einen sparsamen Umgang mit Energie und machen Wind- und Sonnenstrom konkurrenzlos günstig. Wenn wir jetzt die klima- und sozialpolitischen Weichen richtig stellen, können wir die Energiewende mit einem Kohleausstieg 2030 massiv voranbringen, ohne sozial schwächere Haushalte alleine zu lassen. Die Zukunft ist Erneuerbar.Karsten Smid, Greenpeace Klima- und Energieexperte
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- Experte für Nationale und Internationale Energie- und Klimapolitik sowie Corporate Social Responsibility von Energiekonzernen
- karsten.smid@greenpeace.org
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