Für mehr Waldschutz in Baden-Württemberg protestieren heute von 10.30-12.30 Uhr 20 Greenpeace-Aktivisten vor dem Stuttgarter Landtag. Die Umweltschützer präsentieren Unterschriften für ein Schutzgebiet im Schwarzwald auf 50 ein Mal zwei Meter großen Bannern, die mit Bäumen bemalt sind. Die aufgestellten Baumbanner symbolisieren den ursprünglichen Mischwald im Nordschwarzwald, der im zukünftigen Nationalpark wieder aufgebaut werden soll.
Dass der Schutz der Wälder den Baden-Württembergern ein großes Anliegen ist, ergab eine repräsentative Umfrage von Greenpeace. Das Forsa-Institut befragte dazu eintausend Menschen vom 13. bis 30. August. 65 Prozent der Landesbevölkerung befürwortet die Einrichtung eines Nationalparks im Schwarzwald.
Ein großer natürlicher Wald fehlt in Baden-Württemberg. Dabei ist das der Wunsch der Bevölkerung, sagt Luis Scheuermann, Waldexperte von Greenpeace. 'Die Landesregierung muss jetzt ernsthaft beginnen, ihre Pläne umzusetzen'. Laut Koalitionsvertrag strebt die Landesregierung die Einrichtung eines Nationalparks an. Zehn Prozent der öffentlichen Wälder sollen aus der Nutzung genommen werden. Bislang sind in Baden-Württemberg allerdings noch viel zu wenig Waldflächen dauerhaft dem natürlichen Wachstum überlassen worden.
Ab 12.00 Uhr starten die Aktivisten heute unter dem Motto „Schritt für Schritt zum Nationalpark“ eine siebentägige Wanderung vom Stuttgarter Landtag in den Nordschwarzwald. Über Vaihingen, Böblingen, Herrenberg, Nagold, Pfalzgrafenweiler, Freudenstadt bis nach Baiersbronn ziehen sie einen Wagen mit einem zwei Mal zwei Meter großen, aus Holz geschnittenen Schild. Dieses soll am Sonntag, den 16. September, in Baiersbronn (Schwarzwald) aufgestellt werden. Darauf steht: 'Willkommen Nationalpark Schwarzwald'. Die Aktivisten setzten so ein Zeichen für die Einrichtung eines Nationalparks im Nordschwarzwald.
Baden-Württemberg liegt nach Berechnungen der unabhängigen Umweltschutzorganisation Greenpeace im bundesweiten Vergleich mit weniger als einem halben Prozent geschützter Waldfläche auf dem vorletzten Platz. Neben Rheinland-Pfalz ist Baden-Württemberg das einzige Flächenbundesland ohne Nationalpark. Dabei liefert ein Schutzgebiet einen wichtigen Beitrag zur Rettung vieler Tier- und Pflanzenarten, die in forstwirtschaftlich genutzten Flächen nicht überleben können. Die sich selbst überlassenen Wälder sind auch wichtige Lernflächen für eine wirklich naturnahe und zukunftsfähige Waldbewirtschaftung. Ein Nationalpark ist ein Zugpferd für die regionale Tourismuswirtschaft und erhält dauerhaft regionale Arbeitsplätze.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9 - 14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/207629-mehrheit-der-baden-wurttemberger-wunscht-sich-nationalpark-schwarzwaldVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Stellungnahme zum EU-Beschluss des Renaturierungsgesetzes
Der Umweltrat der Europäischen Union hat heute das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur verabschiedet. Es soll die EU-Mitgliedstaaten dazu verpflichten, bis 2030 mindestens 20 Prozent der intensi...
Amazon, HelloFresh und Zalando in Verbindung mit Waldzerstörung
Greenpeace-Recherche zeigt: Holz aus Schwedens alten Wäldern endet als Verpackungsmüll in Deutschland. Das gefährdet den Lebensraum der Rentiere, die Lebensweise der indigenen Sami, die Artenvielfa...
Stellungnahme zur Waldzustandserhebung
Nur noch jeder fünfte Baum in Deutschland ist gesund, zeigt die heute von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgestellte Waldzustandserhebung für das Jahr 2023. Greenpeace fordert: Minister...
Greenpeace-Recherche: Ikea lässt letzte Urwälder Europas für Möbel zerstören
Sniglar, Ingolf, Proppmätt - Für diese Ikea-Klassiker werden teilweise Urwälder in den rumänischen Karpaten abgeholzt. Das zeigt eine neue Greenpeace-Recherche, die den Weg des Holzes von den Karp...
Lula bei Scholz: Greenpeace-Aktive demonstrieren mit “Geschenken” vor Bundeskanzleramt
Geplanter EU-Mercosur-Deal widerspricht Zielen der UN-Klimakonferenz für mehr Klimaschutz. Anlass für den Protest ist der Besuch des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva.