Berlin, 28. 4. 2005 – Gegen die laxe Haltung von Verbraucherschutzministerin Renate Künast zum Anbau von genmanipuliertem Mais in Deutschland protestieren Greenpeace-Aktivisten heute vormittag vor dem Bundesministerium mit einer Straßenwalze. Die mit dem Namen des Saatgut-Konzerns Monsanto versehene Walze überrollt dabei Lebensmittelverpackungen. Die Aktion symbolisiert die Gefahr, die durch den Anbau des Gen-Maises der Firma Monsanto droht: Der Anbau kann konventionelle und ökologische landwirtschaftliche Erzeugnisse verunreinigen. In diesem Jahr sind rund 1.000 Hektar für den Anbau angemeldet worden. Greenpeace fordert Künast auf, den Anbau des Gen-Maises zu verbieten. Polen, Österreich und Ungarn haben den Anbau von Gen-Mais bereits untersagt.
„Monsanto will mit seinen Gen-Pflanzen auch die deutsche Landwirtschaft plattwalzen. Langjährige Erfahrungen aus Nord- und Südamerika belegen, dass ein Nebeneinander von Gen-Anbau und normaler Landwirtschaft unmöglich ist“, sagt Henning Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace. In einem Report legt Greenpeace heute die Strategien Monsantos zur weltweiten Kontrolle der Landwirtschaft offen. „Monsanto kauft weltweit Saatgutfirmen, besitzt weitreichende Patente auf Saatgut und Pflanzen und drangsaliert Landwirte durch Knebelverträge und Gerichtsverfahren. Dazu passt die Verunreinigung gentechnikfreier Flächen, auch wenn Monsantos Anwälte jede Absicht abstreiten würden“, erklärt Strodthoff.
Am Freitag wird im Bundesrat über die zustimmungspflichtigen Teile des neuen Gentechnikgesetzes abgestimmt. In den Verhandlungen werden CDU und FDP vermutlich die Forderungen der Gen-Firmen übernehmen: Das Anbaukataster und die Haftungsregeln sollen ausgehöhlt werden, um den Gen-Anbau zu fördern. „Ein Kompromiss mit dem Bundesrat wird nicht möglich sein. Künast muss sich entscheiden. Will sie ihr angeblich wichtigstes Projekt – die Agrarwende und den Ausbau des Bio-Anbaus auf 20 Prozent der Anbauflächen – weiterbetreiben oder die Landwirtschaft den Gen-Firmen ausliefern“, kommentiert Strodthoff.
Mais ist eine der wichtigsten Pflanzen auf den deutschen Feldern: Er wird auf 1,7 Millionen Hektar beziehungsweise rund zehn Prozent der bundesweit landwirtschaftlich genutzten Fläche angebaut. Erst vergangene Woche entdeckten hessische Behörden gentechnisch veränderte Maiskörner in bereits an Landwirte ausgeliefertem konventionellem Mais-Saatgut. Es handelt sich um die Sorte Clarica des US-Agromultis Pioneer.
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