Bundesamt bestätigt Greenpeace-Verdacht: Illegale Agrargifte auf deutschen Beeren verspritzt

Hamburg, 26.07.2005 - Beim konventionellen Anbau von Johannis- und Stachelbeeren in Deutschland werden tatsächlich illegale Spritzmittel eingesetzt. Diesen gestern vom Greenpeace-EinkaufsNetz veröffentlichten Befund hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Bonn am Montag Abend bestätigt.

Sechs der insgesamt 20 nachgewiesenen Pestizide sind nicht zugelassen. Die illegalen Spritzmittel hat Greenpeace bei sechs von insgesamt 28 getesteten Früchten gefunden. Greenpeace wird bei den zuständigen Staatsanwaltschaften Anzeige erstatten wegen des Einsatzes nicht zugelassener Pestizide.

"Damit ist behördlich bestätigt, dass im deutschen Obstanbau illegale Pestizide gespritzt werden", sagt Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter. "Wir haben es hier mit einem handfesten Lebensmittelskandal zu tun. Produzenten von Johannis- und Stachelbeeren in Süddeutschland gefährden mit hoch gefährlichen Pestiziden die Gesundheit der Verbraucher und die Umwelt. Die Giftpanscherei muss unverzüglich aufhören."

Bei den illegalen Pestiziden handelt es sich laut BVL um Parathion, Boscalid, Flusilazol, Iprovalicarb, Methoxyfenozid und Tebufenozid. Für die Ahndung der Verstöße sind jedoch die Bundesländer zuständig. Vier der sechs Proben, die mit illegalen Pflanzengiften belastet sind, stammen aus Baden-Württemberg. Bei zwei Proben ist als Herkunftsland lediglich Deutschland genannt. Greenpeace fordert das baden-württembergische Ministerium auf, entsprechende Ermittlungsverfahren einzuleiten. Zudem soll es Früchte, die mit unzulässigen Spritzmitteln behandelt wurden, umgehend aus dem Verkehr zu ziehen.

Ein weiterer der vom Greenpeace-EinkaufsNetz nachgewiesenen Wirkstoffe, Trifloxystrobin, darf zwar laut BVL seit 2004 nicht mehr erworben, aber noch bis 2006 eingesetzt werden. Dieser fand sich in insgesamt 13 der 28 getesteten Proben.

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