Lima, Peru, 15.05.2008 - Greenpeace-Aktivisten haben heute Transparente mit der Botschaft "Urwaldschutz ist Klimaschutz" an der historische Ruinenstadt Machu Picchu in Peru befestigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hält sich aktuell für einen Zwischenstopp während ihrer Lateinamerika-Reise in Machu Picchu auf. Die Abholzung und Brandrodung des Amazonas-Regenwaldes für die Produktion von Energiepflanzen und Futtermittel setzt große Mengen Treibhausgase frei. Die Regierungen mehrerer Regenwaldländer wie Peru, Brasilien, Venezuela, Ecuador und Bolivien treffen sich derzeit zum Lateinamerikagipfel in Lima. Greenpeace fordert die Regierungschefs auf, Maßnahmen gegen die rasante Regenwaldzerstörung zu ergreifen. Unter anderem darf für Biosprit kein Urwald mehr zerstört werden. Auch Bundeskanzlerin Angel Merkel muss jetzt den Import von "Biosprit" nach Deutschland stoppen.
"Die Produktion von Agro-Sprit heizt den Klimawandel an", sagt Corinna Hölzel, Urwaldexpertin von Greenpeace, die die Verhandlungen in Lima für die Umweltschutzorganisation begleitet. "Wenn Frau Merkel den Klimaschutz ernst nimmt, muss sie die deutsche Beimischungsquote sofort stoppen."
Auf der Agenda der Kanzlerin in Lateinamerika stehen neben Wirtschaftsbeziehungen auch Energie- und Klimafragen. Merkel fordert einen "verantwortungsvollen Ausbau der Bioenergie" und setzt dabei auf nachhaltige Herstellung. "Die Sichtweise der Kanzlerin ist naiv", kommentiert Hölzel. "Zur Erfüllung der europäischen Beimischungsquoten werden riesige Anbauflächen für Energiepflanzen benötigt. Urwaldzerstörung, die Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion sowie steigende Rohstoffpreise sind vorprogrammiert."
Am kommenden Montag beginnt der UN-Biodiversitätsgipfel (Convention on Biological Diversity, CBD) in Bonn, der von der deutschen Bundesregierung ausgerichtet wird. Greenpeace fordert die Bundeskanzlerin auf, sich mit einer Finanzierungsinitiative von zwei Milliarden Euro pro Jahr für den globalen Urwald- und Klimaschutz einzusetzen. Nach Auffassung von Experten müssen die Industrieländer jährlich 15 Milliarden Euro bereit stellen, um ein weltweites Netz von Wald-Schutzgebieten einzurichten. Die Zerstörung von Urwäldern verursacht bereits ein Fünftel der globalen Treibhausgasemmissionen.
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