Hamburg, 28. 6. 2013 - Greenpeace-Aktivisten in 52 Städten informieren am morgigen Samstag (29.6.) über gute Gründe für einen Ausstieg aus der Kohleenergie und gegen die geplanten neuen Tagebaue in der Lausitz. Sie beteiligen sich am weltweiten Anti-Kohle-Aktionstag "End the Age of Coal" verschiedener internationaler Umweltorganisationen. Unter dem Bannerspruch "Keine neuen Tagebaue! Energiewende heißt Kohleausstieg" sammeln die Aktivisten Einwendungen gegen die Erweiterung des Braunkohletagebaus Welzow-Süd in der Lausitz. Der Energiekonzern Vattenfall und das Land Brandenburg wollen dort weitere 1900 Hektar Land abbaggern. 800 Menschen würden so ihre Heimat verlieren. Wie gewaltig diese Fläche tatsächlich ist, demonstrieren die Aktivisten mit einer Umrissfolie des beabsichtigten neuen Tagebaus. An Greenpeace-Infoständen wird diese maßstabsgetreu über einen Plan der jeweiligen Stadt gelegt.
Der jüngste Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf einen Rekordwert unterstreicht die Notwendigkeit zu handeln. Die Verstromung von Kohle ist ein maßgeblicher Produzent von Kohlendioxid. Dennoch werden weltweit rund 1200 neue Kohlekraftwerke geplant. Gegen diese falsche Entwicklung mobilisiert der internationale Anti-Kohle-Tag. Das gesamte Programm findet sich hier "endtheageofcoal.org."
Eine Woche vor dem Anti-Kohle-Tag hat in Deutschland die Einwendungsphase gegen den geplanten Tagebau Welzow-Süd II begonnen. Bis zum 17. September können sich Bürger aus ganz Deutschland schriftlich gegen die Pläne in der Lausitz äußern. Zu diesem Zweck hat Greenpeace eine Sammeleinwendung vorbereitet. Diese lässt sich auch im Internet unterschreiben.
Die Genehmigung des Tagebaus Welzow-Süd II würde dafür sorgen, dass Deutschland bis zur Mitte des Jahrhunderts schmutzigen Strom aus Kohle erzeugt. Insgesamt sollen für fünf neue Tagebaue in der Lausitz 3000 Menschen aus den Dörfern Proschim, Kerkwitz, Atterwasch, Grabko, Mulkwitz, Mühlrose, Rohne und der Stadt Welzow ihre Häuser verlassen. "Es ist vollkommen unnötig, dass heute immer noch Tausende Menschen wegen der Braunkohle ihre Heimat verlieren sollen", sagt Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer. "Die Erneuerbaren können genug Strom produzieren, um in Zukunft auf neue Tagebaue zu verzichten."
Greenpeace fordert die sofortige Einstellung des Planverfahrens und den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2030. Die Verbrennung von Braunkohle ist stark klima- und gesundheitsschädlich. Der geplante Tagebau würde außerdem zur Schädigung von Spree und Grundwasser durch Sulfat- und Eiseneinträge führen. Ein Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kommt zu dem Schluss, dass der geplante Tagebau energiewirtschaftlich unnötig ist.
Viele Infos und Bilder zur Lausitz finden Sie auch in unserer 3D-Animation.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/205997-greenpeace-aktivisten-mobilisieren-in-52-stadten-gegen-neuen-tagebau-in-der-lausitz/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace Stellungnahme zur Pressekonferenz von Bundeskanzler Merz und Ministerpräsident Söder auf der Zugspitze
"Unter den Füßen von Friedrich Merz und Markus Söder rauscht das Schmelzwasser schneller denn je zu Tale und die beiden verlieren nicht ein Wort zur Klimakrise."
Greenpeace-Stellungnahme zum Antrag "Nein zu Nord Stream" auf dem SPD-Bundesparteitag
Für Karsten Smid, Greenpeace-Experte für Klima- und Energiepolitik, ist eine klare Position der SPD zu russischem Gas über die Ostsee-Pipeline Nord Stream längst überfällig.
Greenpeace: Sachsen und Brandenburg sollten Gläubigerschutz bei Umstrukturierung der Leag-Gruppe beantragen
Die Länder Sachsen und Brandenburg sollten nach Einschätzung von Greenpeace Gläubigerschutz beantragen, um nach der Umstrukturierung des Stromversorgers Leag Verpflichtungen in Milliardenhöhe abzuw...
Greenpeace-Studie: Energiehunger von Künstlicher Intelligenz gefährdet Energiewende
Der Energiebedarf von KI-Anlagen gefährdet die Fortschritte der weltweiten Energiewende, so eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace
Greenpeace-Stellungnahme zum vorerst abgewendeten Konkursverfahren von Nord Stream 2
Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid warnt vor den ökologischen und geopolitischen Folgen der Inbetriebnahme von Nord Stream 2