Greenpeace-Stellungnahme zum vorerst abgewendeten Konkursverfahren von Nord Stream 2

Hamburg, 9. 5. 25 - Gegen die Nord Stream 2 AG soll vorerst kein Konkursverfahren eröffnet werden, entschied heute ein Gericht im schweizerischen Zug. Damit wird die Übernahme der Ostsee-Gas-Pipeline durch private US-Investoren möglich. Interesse hatte zuvor der Unternehmer und Trump-Vertraute Stephen Lynch geäußert. Geht Nord Stream 2 in Betrieb, können über die Pipeline bis zu 55 Milliarden Kubikmeter fossiles Gas pro Jahr von Russland nach Mecklenburg-Vorpommern importiert werden. Gleichzeitig finden nach Medienberichten deutsch-russische Geheimtreffen unter Teilnahme hochrangiger CDU- und SPD-Mitglieder im aserbaidschanischen Baku statt. Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid warnt vor den ökologischen und geopolitischen Folgen der Inbetriebnahme von Nord Stream 2:

Putins Pipeline darf nie wieder in Betrieb gehen. Die Ideen mancher Investoren und Politiker:innen, über Nord Stream 2 künftig wieder russisches Erdgas nach Deutschland zu liefern, sind brandgefährlich. Diese Pipeline würde Geld in Putins Kriegskasse spülen und Europa in eine neue Abhängigkeit von russischen Importen lenken. Die EU darf sich nicht zum sicherheitspolitischen Spielball zwischen einem brutalen Autokraten und US-amerikanischen Milliardären machen. Klimapolitisch verlängert Nord Stream 2 die Ära fossiler Abhängigkeiten. Statt Geheimtreffen mit Gazprom in Baku braucht es ein klares Signal der Bundesregierung: Kein Kubikmeter Gas mehr durch Putins Pipeline – nicht heute, nicht morgen, niemals. Herr Merz, kappen Sie Nord Stream 2 endgültig – für den Frieden, die Umwelt und Europas Unabhängigkeit. Karsten Smid, Greenpeace-Energieexperte


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