Hamburg/St. Petersburg, 15. 11. 2013 – Die russischen Ermittlungsbehörden haben heute angekündigt, einen Antrag auf Verlängerung der Untersuchungshaft für die in Russland inhaftierten 28 Greenpeace-Aktivisten und zwei Journalisten zu stellen. Die sogenannten Arctic 30 sollen drei weitere Monate in Untersuchungshaft bleiben. Die Anträge sollen in der kommenden Woche vor Gericht verhandelt werden.
Bislang sind beim zuständigen Kalininsky Bezirksgericht sechs Anträge auf Verlängerung eingegangen. Greenpeace erwartet, dass heute und am Montag weitere Anträge folgen.
Den Anwälten der Greenpeace-Aktivisten wurde mitgeteilt, dass die Ermittlungsbehörde die Haft um drei Monate verlängern will, um weitere Untersuchungen durchzuführen. Sollte das Gericht dieses abweisen, müssen die Inhaftierten freigelassen werden.
Das Bezirksgericht muss bis zum 24. November über die Verlängerung der Untersuchungshaft entscheiden. Greenpeace wird sich vor Gericht gegen die Anträge wehren. Zudem werden die Anwälte fordern, alle Beschuldigten auf Kaution zu entlassen während die weiteren Ermittlungen laufen.
"Die Behörden ermitteln bereits seit zwei Monaten in einem Verbrechen, das nie begangen wurde. Wofür brauchen die Ermittler drei weitere Monate? Diese mutigen Männer und Frauen haben friedlich gegen Ölbohrungen in der Arktis protestiert und sich so für den Schutz dieses einmaligen Lebensraumes eingesetzt", sagt Jörg Feddern, Öl-Experte von Greenpeace.
Entgegen der ursprünglichen Ankündigung, den Vorwurf der "bandenmäßigen Piraterie" fallenzulassen, hat die Ermittlungsbehörde diesen Vorwurf offiziell noch nicht zurückgezogen. Die Arctic 30 sind seit dem 19. September in Haft. An diesem Tag hat die russische Küstenwache das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise in der Petschorasee nach einer friedlichen Protestaktion an einer Gazprom-Ölplattform gestürmt und festgesetzt. Bei einer Verurteilung drohen den Aktivisten bis zu 15 Jahre Haft.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
vCard herunterladen
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
vCard herunterladen
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/205911-russland-greenpeace-aktivisten-sollen-langer-in-untersuchungshaft-bleiben/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum Verhandlungsstand der Weltklimakonferenz
Vor Beginn der entscheidenden Verhandlungswoche der Weltklimakonferenz in Belém, zieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, Zwischenbilanz:
Greenpeace lädt ein zum Tag des offenen Heizungskellers am 15. November 2025
Mehr als 150 Privatleute in rund 90 Kommunen laden deutschlandweit am 15. November 2025 zum „Tag des offenen Heizungskellers“ ein.
Greenpeace zum World Energy Outlook der IEA
Die Internationale Energiebehörde (IEA) geht in ihrem heute veröffentlichten World Energy Outlook von einer sich beschleunigenden globalen Energiewende aus.
Greenpeace zeigt mit Simulation : Havarie des Öltankers “Eventin” hätte Ostsee-Ökosysteme schwer beschädigt
Eine Havarie des russischen Öltankers “Eventin”, der im vergangenen Januar stundenlang manövrierunfähig vor der Insel Rügen trieb, hätte die Küsten der Ostseeanrainerstaaten ökologisch schwer besch...
Greenpeace zu Kohlenstoffspeichergesetz im Bundestag
Die Koalitionsfraktionen sind sich einig, CCS an Gaskraftwerken zuzulassen. Hier wird eine Risikotechnologie gegen alle Einwände durchgeboxt, damit die Gasindustrie ihr Geschäftsmodell nicht ändern...