Berlin, 10. 11. 2017 – Für einen ökologischen Umbau der Landwirtschaft demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute vor den Sondierungsgesprächen zu Landwirtschaft und Verbraucherschutz. In Sichtweite der Parlamentarischen Gesellschaft, dem Verhandlungsort, haben sich Kletterer mit einem sechs mal drei Meter großen aufblasbaren Schwein von einer Fußgängerbrücke abgeseilt. An der Brücke zwischen dem Paul-Löbe und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus fordern sie auf einem Banner: „Jamaika: Lasst die Sau raus“. Die industrielle Landwirtschaft verursacht eine Vielzahl massiver Umweltprobleme, vom dramatischen Artensterben auf dem Land bis hin zum klimaschädlichen Ausstoß von Treibhausgasen. „Die vergangenen Bundesregierungen haben Landwirtschaft in Deutschland zu einem Discountlieferanten gemacht, ohne Rücksicht auf Schäden für Tier und Umwelt“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann. „Eine Jamaika-Koalition muss den Agrarsektor so reformieren, dass die Massentierhaltung schrittweise abgebaut und die Umweltzerstörung gestoppt wird.“
Die Sondierungsgespräche zum Thema Landwirtschaft sind bisher nicht über eine Sammlung offener Fragen hinaus gekommen. Es fehlt ein Plan, wie Tiere künftig besser gehalten werden, der Einsatz giftiger Pestizide reduziert und weniger Gülle eingesetzt werden können. Eine deutlich nachhaltigere Landwirtschaft wünschen sich nach einer aktuellen Umfrage im Auftrag von Greenpeace auch Dreiviertel der Bevölkerung. Sie fordern mehr Tierwohl bei besserem Grundwasserschutz und Schutz der Artenvielfalt, aber auch bessere Preise für die Landwirte (die Umfrage: http://gpurl.de/mBNeF).
Die Folgen jahrzehntelanger CSU-geführter Agrarpolitik, ausgerichtet auf billige Preise und Massenproduktion, sind verheerend: große Mengen Gülle verunreinigen das Grundwasser mit zu viel Nitrat, der übermäßige Einsatz von Pestiziden verstärkt das Artensterben, Großställe erzeugen klimaschädliche Treibhausgase. Zur Reduktion der Treibhausgase hat der Agrarsektor seit über 25 Jahren rein gar nichts beigetragen. Nach dem Energiesektor und dem Verkehr ist die Agrarindustrie jedoch der drittgrößte Produzent in Deutschland. „Auch die Landwirtschaft muss ihren Beitrag dazu leisten, dass Deutschland seine Klimaziele erreicht“, so Zimmermann. „Dafür muss die Zahl der gehaltenen Tiere deutlich sinken und die Überdüngung der Felder gestoppt werden.“
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/205215-landwirtschaft-muss-fairen-beitrag-zum-klimaschutz-leistenVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Aktive protestieren weiter gegen Tierleid bei Edeka
In knapp 60 Städten und Ortschaften haben Greenpeace-Aktive ihren Protest vor Edeka-Märkte gesprüht.
Greenpeace: „Edeka lässt Tiere leiden“
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 20 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in Hannover-Linden. An der Fassade ist der Werbespruch „Wir ♥️ Lebensmittel” mit ...
Greenpeace-Protest gegen Edekas Fleischproduktion
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion und die Umsetzung der Klimaziele protestieren 20 Greenpeace-Aktivist:innen heute rund um die Edeka-Messe Rhein-Ruhr auf dem Essener Messegelände.
Greenpeace: „Edeka lässt Tiere leiden“
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 15 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in Frankfurt-Ostend mit großem Fotobanner vom Dach, auf dem hinter einem zerrisse...
Protest gegen Edeka-Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 15 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in der Hamburger Innenstadt. Auf die Fenster der Filiale am Großen Burstah gekleb...