Greenpeace: „Edeka lässt Tiere leiden“

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Protest an Frankfurter Filiale gegen Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung

Frankfurt am Main, 23. 5. 25 - Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 15 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in Frankfurt-Ostend. Am Dach des Supermarkts haben sie ein vier mal acht Meter großes Fotobanner befestigt, auf dem hinter einem zerrissenen gelben Herzen zwei Schweine in einem Stall der Haltungsform 2 zu sehen sind. Das Foto der Schweine stammt aus einem Zulieferbetrieb von Edeka. Am Eingang illustrieren Protestplakate mit dem Spruch „Edeka. Wir ♥️ Tierleid” zusätzlich den Widerspruch zwischen Leid in den Ställen und Edekas “Wir lieben Lebensmittel”-Marketing. Greenpeace waren Aufnahmen von verletzten, erkrankten oder toten Schweinen aus Mastställen zugespielt worden. Die Hälfte der Ställe beliefert Deutschlands größten Lebensmitteleinzelhändler Edeka. Das Fleisch der Tiere findet sich sowohl an der Fleischtheke als auch im Kühlregal. Ein Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace bewertet die in diesen Ställen praktizierte Haltungsform 2 als verfassungs- und tierschutzwidrig. Edeka selbst wirbt auf Webseiten mit einigen dieser Höfe für mehr Tierwohl.

 

„Edeka schlägt Profit aus dem Leid der Tiere. Seine Kundinnen und Kunden führt Edeka dabei mit dreistem Marketing hinters Licht“, sagt Lasse van Aken, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace. „Beim Umsatz ist Edeka Marktführer, aber beim Tierwohl letzter. Die anderen großen Supermarktketten haben sich verpflichtet, ab 2030 kein Fleisch der schlechtesten Haltungsformen 1 und 2 mehr zu verkaufen. Aber Edeka bleibt unverbindlich und hält sich ein Hintertürchen offen.“ Edeka beliefert seine Supermärkte aus zwölf eigenen Fleischwerken. Dadurch könnte Edeka sein Sortiment leichter umstellen als andere Konzerne.

 

Deutschlandweite Greenpeace-Proteste in den vergangenen Tagen

 

Gemeinsam mit Impact Creator Bianca Heinicke fordert Greenpeace Edekas Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa in einem offenen Brief auf, das Tierleid zu beenden und Billigfleisch bis 2030 aus dem Programm zu nehmen. Nach Greenpeace-Protesten in rund 40 Städten haben innerhalb weniger Tage bereits mehr als 75.000 Unterstützer:innen unterzeichnet. “Die Bilder der katastrophalen Zustände in den Schweineställen sind keine Ausnahme, sondern zeigen, wie Schweine unter Haltungsform 2 in Deutschland leben müssen”, so van Aken. “Edeka wirbt mit einigen dieser Höfe für mehr Tierwohl. Das grenzt an Verbrauchertäuschung.“

 

Der Lebensmitteleinzelhändler hat sich zu Tierwohl und Klimaneutralität verpflichtet. Um diese Ziele erreichen zu können, müssten jedoch Sortiment und Marketing auf pflanzliche Produkte und höhere Tierwohl-Standards ausgerichtet werden. Anders als einige Mitbewerber hat Edeka zum Beispiel keine sogenannte Proteinstrategie vorgelegt, die eine Umstellung auf mehr pflanzenbasierte Produkte bedeuten würde. Über 80 Prozent des Edeka-Fleisches kommen immer noch aus tierschutzwidrigen Haltungsformen, wie eine Greenpeace Supermarkt-Abfrage 2024 zeigte. Der aktuelle Greenpeace-Werbereport deckt zudem auf, dass Edeka Woche für Woche weiterhin vor allen Dingen Fleisch aus den schlechten Haltungsformen bewirbt.

Weitere Fotos von der Aktion finden sie hier.

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