Hannover, 5. 6. 2025 - Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 20 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in Hannover-Linden. An der Fassade ist der Werbespruch „Wir ♥️ Lebensmittel” mit Hilfe eines Banners in „Wir ♥️ Tierleid” korrigiert. Neben dem Haupteingang zeigt ein Protestplakat hinter einem zerrissenen gelben Herzen zwei leidende Schweine in einem Stall der Haltungsform 2. Das Foto der Schweine stammt aus einem Zulieferbetrieb von Edeka.
Edeka verspricht Tierwohl, verarbeitet in seinen eigenen Fleischwerken aber immer noch Billigfleisch. Edeka muss das schnell beenden.Christiane Huxdorff, Landwirtschafts-Expertin von Greenpeace
Greenpeace waren Aufnahmen von verletzten, erkrankten oder toten Schweinen aus Mastställen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zugespielt worden. Die Hälfte der Ställe beliefert Deutschlands größten Lebensmitteleinzelhändler Edeka. Das Fleisch der Tiere findet sich sowohl an der Fleischtheke als auch im Kühlregal. Ein Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace bewertet die in diesen Ställen praktizierte Haltungsform 2 als verfassungs- und tierschutzwidrig. Edeka selbst wirbt auf Webseiten mit einigen dieser Höfe für mehr Tierwohl.
Edeka verkennt die noch viel zu oft katastrophalen Zustände in deutschen Schweineställen. Die Bilder aus den Ställen sind keine Ausnahmen, sondern der Standard in dieser Haltungsform.Christiane Huxdorff, Landwirtschafts-Expertin von Greenpeace
Edeka beliefert seine Supermärkte unter anderem aus zwölf eigenen Fleischwerken. Über 80 Prozent der Edeka-Fleischprodukte stammen aus der Haltungsform 2. Das Fleischwerk Bauerngut, das zur Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover gehört, ist mit knapp 800 Millionen Euro Umsatz jährlich das umsatzstärkste von allen Edeka-eigenen Produktionsstätten. Die anderen Supermarktketten haben sich dazu verpflichtet, ab dem Jahr 2030 kein Fleisch der schlechtesten Haltungsformen 1 und 2 mehr anzubieten. Edeka bleibt hingegen unverbindlich und behält sich eine Ausstiegsmöglichkeit vor.
Der Lebensmitteleinzelhändler hat sich neben Tierwohl auch zur Klimaneutralität verpflichtet. Um diese Ziele erreichen zu können, müssten jedoch Sortiment und Marketing auf pflanzliche Produkte und höhere Tierwohl-Standards ausgerichtet werden. Anders als einige Mitbewerber hat Edeka zum Beispiel keine sogenannte Proteinstrategie vorgelegt, die eine Umstellung auf mehr pflanzenbasierte Produkte bedeuten würde. Eine aktuelle Greenpeace-Werberecherche deckt zudem auf, dass Edeka Woche für Woche weiterhin vor allen Dingen Fleisch aus den schlechten Haltungsformen bewirbt.
Weitere Fotos der Aktion finden Sie hier.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Christiane Huxdorff
- Expertin für Agrarwende, nachhaltige Landwirtschaft, Pestizide
- Christiane.Huxdorff@greenpeace.de
- 0171-6035529
-
- Nina Kloeckner
- Pressesprecherin Agrarwende
- nina.kloeckner@greenpeace.org
- 0160-4339100
-
- Kirstie Kinley
- Fotoredakteurin Agrarwende
- kirstie.kinley@greenpeace.org
- 0171-8660463
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Protest gegen Edekas Fleischproduktion
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion und die Umsetzung der Klimaziele protestieren 20 Greenpeace-Aktivist:innen heute rund um die Edeka-Messe Rhein-Ruhr auf dem Essener Messegelände.
Greenpeace: „Edeka lässt Tiere leiden“
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 15 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in Frankfurt-Ostend mit großem Fotobanner vom Dach, auf dem hinter einem zerrisse...
Protest gegen Edeka-Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 15 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in der Hamburger Innenstadt. Auf die Fenster der Filiale am Großen Burstah gekleb...
Protest gegen Edeka-Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung mit prominenter Unterstützung durch Bianca Heinicke
Greenpeace-Aktive protestieren in Köln gegen das Billigfleisch-System