Greenpeace kommentiert durch BMWI verschleppte Veröffentlichung eines Gutachten zu den Folgekosten des Braunkohleausstiegs
Hamburg, 16. Dezember 2020 – Das Bundeswirtschaftsministerium hat mit einer Verzögerung von über einem Jahr gestern ein wesentliches Gutachten von Ende 2019 veröffentlicht, das als Basis für die Entscheidung zum deutschen Kohleausstiegsgesetz diente.
Mehrfache offizielle Anfragen seitens Greenpeace entsprechend des Informationsfreiheitsgesetzes und Umweltinformationsgesetzes hatte das Wirtschaftsministerium stets zurückgewiesen. Es kommentiert Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid:
Dieses Gutachten birgt politischen Sprengstoff. Wäre diese Analyse rechtzeitig veröffentlicht worden, hätte es eine ganz andere öffentliche Debatte geben können, ob die Dörfer im Rheinland abgebaggert werden und warum der ostdeutsche Kohlekonzern Leag unfassbar viel Geld für’s Nichtstun bekommen soll.
Minister Altmaier muss jetzt erklären, warum er eine Bestandsgarantie für den klimaschädlichen Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen per Bundesgesetz erteilt hat. Es ist auch zu klären, warum der Staat der ostdeutschen Leag 1,75 Milliarden Euro Entschädigung zahlen will, obwohl laut Gutachten auf das Unternehmen kaum nennenswerte Folgekosten zukommen. Zu prüfen ist auch, ob die Leag insgesamt nur noch durch diese Staatsgelder am Leben erhalten wird. Der Minister muss jetzt endlich Transparenz seiten des Wirtschaftsministeriums herstellen. Er muss die anstehenden Milliardenzahlungen an die alten Energiekonzerne dringend erneut überprüfen.Karsten Smid, Greenpeace-Klimaexperte
Das Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums finden Sie hier.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace Stellungnahme zur Einigung auf ein Schuldenpaket
Union und SPD haben sich mit den Grünen heute auf eine Reform der Schuldenbremse sowie auf ein Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz geeinigt. Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser si...
Greenpeace zu den heutigen CO2-Projektionen des Umweltbundesamts
Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien und eine schwache Konjunktur haben Deutschland seine Klimaziele im Jahr 2024 erreichen lassen, zeigt der heute vorgestellte Projektionsbericht des...
Asyl- und klimapolitische Forderungen der Union rechtlich nicht haltbar
Nach einem neuen Rechtsgutachten der Kanzlei Günther, das PRO ASYL und Greenpeace heute gemeinsam veröffentlichen, verstoßen mehrere Vorschläge der Union zur Asyl- und Klimapolitik aus dem Wahlkamp...
Greenpeace zum geplanten Finanzpaket von Union und SPD
Union und SPD haben sich gestern auf ein historisches Finanzpaket geeinigt.
Greenpeace zu den Sondierungen zwischen Union und SPD
Bei den heute fortgesetzten Sondierungen zwischen Union und SPD soll es auch um finanzielle Spielräume der kommenden Bundesregierung gehen.