Greenpeace zur heutigen Stellungnahme des Expertenrats Klimafragen

Berlin, 22. 8. 2023 - Ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen klafft bis zum Jahr 2030 eine noch größere CO2-Lücke zu den beschlossenen Klimazielen, als bislang erwartet, teilte der unabhängige Expertenrat Klimafragen heute mit. Die Bundesregierung rechnet damit, dass zwischen 2021 und 2030 rund 200 Megatonnen CO2-Äquivalente zu viel ausgestoßen werden. Der Expertenrat hält diese Prognose für zu optimistisch. Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid fordert ein CO2-Restbudget, um die Klimaziele verbindlich einzuhalten:

Der Expertenrat entlarvt den Klimaschutz der Ampel als Luftschloss. Noch erschreckender als die Klimaschutzlücke von mehreren Hundert Megatonnen aber ist: Es fehlt jeglicher Plan, wie das Land wieder auf Klimakurs kommt. So schmilzt Deutschlands verbleibendes CO2-Budget schneller als die Alpengletscher in der Sommerhitze. Karsten Smid, Greenpeace-Klimaexperte
Die Problembereiche sind längst bekannt. Neben den Gebäuden ist es vor allem der Verkehr, weil Verkehrsminister Wissing viel zu wenig unternimmt, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Verantwortlich aber ist die gesamte Koalition. Die Regierung von Bundeskanzler Scholz wird mit dem Schönrechnen und Aufsummieren unzähliger, kaum wirksamer Einzelmaßnahmen, den Rückstand nicht aufholen. Sofortiger Klimaschutz ist auch im Interesse der Wirtschaft, denn jede Tonne CO2, die heute nicht eingespart wird, kommt uns künftig teuer zu stehen. Daher braucht Deutschland eine Obergrenze für das noch verbleibende CO2-Budget. Wenn dieses dann auf die Jahre und Sektoren verteilt wird, kann Deutschland die Klimaziele noch einhalten. Karsten Smid, Greenpeace-Klimaexperte

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