Greenpeace zur Entscheidung des EU-Parlaments, die CO2-Flottengrenzwerte abzuschwächen

 

Berlin, 8. 5. 25 – Das Europäische Parlament hat heute dafür gestimmt, die bereits 2019 beschlossenen Flottengrenzwerte für neue Pkw abzuschwächen. Statt den CO2-Ausstoß der Neuwagenflotte bis zu diesem Jahr um 15 Prozent gegenüber dem Wert von 2021 zu senken, hätten Autohersteller nun bis 2027 Zeit, um dieses Ziel im Durchschnitt der drei Jahre zu erfüllen. Die Zulassungszahlen für Elektroautos sind im vergangenen Jahr nicht so stark gestiegen wie für das Erreichen der CO2-Ziele nötig. Verfehlen Hersteller die Ziele, drohen bislang Strafzahlungen. Seit Beginn des Jahres sind die Zulassungen für E-Autos auch in Deutschland deutlich gestiegen, nach Einschätzung von Expert:innen nicht zuletzt, weil Hersteller mit Rabatten auf E-Autos drohende Strafen abzuwenden versuchen. Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat sieht im Beschluss des EU-Parlaments einen Schlag gegen den Klimaschutz und Wettbewerbsnachteile für die europäische Autoindustrie:

 

Du liegst im 1000-Meter-Lauf eine halbe Runde zurück und der Trainer schlägt ein Päuschen vor, statt dich anzufeuern. Eine schlechtere Ansage kann das EU-Parlament der strauchelnden europäischen Autobranche nicht geben. Dieser Beschluss wird den Rückstand der europäischen Autohersteller auf dem Zukunftsmarkt E-Mobilität weiter vergrößern. Lena Donat, Greenpeace Verkehrsexpertin
Die zuletzt deutlich gestiegenen Zulassungszahlen für E-Autos zeigen, wie wirksam die EU-Flottengrenzwerte sind. Wer sie jetzt abschwächt, nimmt den Druck von den Herstellern, kleine und bezahlbare Stromer zu entwickeln. Das lenkt mitten im Wandel der Autoindustrie Geld in eine sterbende klimaschädliche Technik. Den Klimaschutz wird das spürbar bremsen, das Angebot attraktiver E-Autos aus Europa zurückwerfen. Lena Donat, Greenpeace Verkehrsexpertin


Hintergrund: Die bestehende EU-Regelung zu CO2-Flottengrenzwerten aufzuweichen, würde den Absatz von E-Autos spürbar bremsen. Laut einer Berechnung von Transport & Environment, einem Dachverbands verschiedener europäischer Verkehrs-NGOs, würden in der EU bis zu 880.000 E-Autos weniger verkauft werden, wenn die Konzernen bis 2027 Zeit bekommen, um die ursprünglich für 2025 geforderte CO2-Reduktion um 15 Prozent erst im drei-Jahres-Durchschnitt zu erreichen. Die Studie finden Sie online hier.

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