Greenpeace-Aktivist:innen steigen der Deutschen Bank aufs Dach

Neuer 5-Punkte-Plan zeigt nötige Klimaschutz-Maßnahmen bei Fondstochter DWS

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Frankfurt am Main, 14. 6. 2023 – Für eine klimaverträgliche Ausrichtung von Deutschlands größter Fondsgesellschaft DWS protestieren heute früh 26 Greenpeace-Aktivist:innen an der Zentrale des Mutterkonzerns Deutsche Bank in Frankfurt. Vom Dach des Sockelbaus neben dem Haupteingang entrollen sie ein rund 100 Quadratmeter großes Banner mit der Aufschrift: „DWS verpflichten, Klima schützen!”. Anlass ist die morgige Hauptversammlung der DWS: Die Deutsche Bank hat über ihre Beteiligung von rund 80 Prozent der Aktien massiven Einfluss auf ihre Fondstochter, die wegen mehrerer Greenwashing-Skandale in Verruf geraten ist. So finanziert die DWS trotz ihrer Klimaversprechen noch immer mit 17,7 Milliarden US-Dollar (ca. 16,4 Milliarden Euro) klimaschädliche Kohle-, Öl- und Gasunternehmen. „Greenwashing ist bei der DWS strukturell verankert. Als Mehrheitseignerin ist die Deutsche Bank in der Pflicht, die klimaschädlichen Geschäftspraktiken der DWS zu beenden“, sagt Mauricio Vargas, Greenpeace-Finanzexperte.

Neuer Aufsichtsratschef muss DWS auf Klimakurs bringen

Ein neuer 5-Punkte-Plan der unabhängigen Umweltschutzorganisation zeigt, welche Schritte die Deutsche Bank einleiten muss, um wirksamen Klimaschutz bei der DWS zu etablieren.

1. Die DWS braucht eine verbindliche Anlagerichtlinie für Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit den Pariser Klimazielen widerspricht. Das betrifft vor allem Kohle-, Öl- und Gasunternehmen.

2. Die DWS muss die Höhe ihrer Vergütung für CEO Stefan Hoops an umfassende Umwelt- und Klimaziele koppeln. Insbesondere ihr Treibhausgasausstoß inklusive der Emissionen aus den von ihr finanzierten Wirtschaftsaktivitäten muss sinken.

3. Der zukünftige Aufsichtsrat muss über Nachhaltigkeitsexpertise verfügen. Ex-Aufsichtsratschef Karl von Rohr darf aufgrund seiner Rolle beim Greenwashing-Skandal nicht mehr entsendet werden.

4. Die Höhe der Vorstandsvergütung widerspricht dem Nachhaltigkeitsprinzip der Verhältnismäßigkeit. Sie muss auf ein in Deutschland übliches Niveau sinken.

5. Die Aktionär:innen müssen den Hauptverantwortlichen für das systematische Greenwashing zur Rechenschaft ziehen. Das bedeutet, die geplante Vergütung für Ex-CEO Asoka Wöhrmann in Höhe von insgesamt 13,8 Millionen Euro einzubehalten und bereits ausgezahlte Vergütungsbestandteile zurückzufordern.

Greenpeace-Finanzexperte Vargas wird morgen auf der digitalen DWS-Hauptversammlung sprechen. Er hat zwei Anträge eingereicht mit der Forderung, weder DWS-Vorstand noch Aufsichtsrat zu entlasten sowie das Vergütungssystem abzulehnen, das exzessive Bonuszahlungen trotz Greenwashing-Betrugs gewährt (Gegenanträge Greenpeace auf DWS-Website).

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