Berlin, 25. 3. 2023 – Deutschland hat sich nach Aussagen von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) damit durchgesetzt, dass in Europa auch über das Jahr 2035 hinaus Autos mit Verbrennungsmotoren zugelassen werden dürfen, wenn diese mit E-Fuels betankt werden. Die EU-Kommission werde bis zum Herbst einen Vorschlag ausarbeiten, wie diese Einschränkung sichergestellt werden kann. Greenpeace Mobilitätsexperte Benjamin Stephan sieht darin einen Rückschlag für Klimaschutz im Verkehr und einen Auftrag für Olaf Scholz:
Dieser faule Kompromiss untergräbt Klimaschutz im Verkehr, und er schadet Europa. Olaf Scholz hätte ihn frühzeitig verhindern müssen. Den beschlossenen und von vielen Ländern und Konzernen umgesetzten Verbrenner-Ausstieg in Europa jetzt mit einer Hintertür namens E-Fuels zu versehen, verwässert die dringend nötige Ausrichtung der Autobranche auf effiziente Elektromobilität.Benjamin Stephan, Greenpeace Mobilitätsexperte
Kanzler Scholz hat die FDP mit ihrer rücksichtslosen Erpressung der EU viel zu lange gewähren lassen. Das Ergebnis ist ein Rückschritt fürs Klima und ein Bärendienst für die europäische Autoindustrie. Nach diesem enttäuschenden Ergebnis ist umso klarer, dass Scholz die FDP beim morgigen Koalitionsausschuss zu wirksamen Maßnahmen beim Klimaschutz im Verkehr bewegen muss. Statt das Land mit weiteren klimaschädlichen Autobahnen zu durchziehen, sollte die Bundesregierung sich jetzt voll und ganz auf den Ausbau der Bahn konzentrieren.Benjamin Stephan, Greenpeace Mobilitätsexperte
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Benjamin Stephan
- Experte für Verkehrswende
- benjamin.stephan@greenpeace.org
- 0151-57208151
-
vCard herunterladen
- Gregor Kessler
- Pressesprecher Mobilität
- gregor.kessler@greenpeace.org
- 0151-72702918
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/224357-greenpeace-zum-kompromiss-im-eu-verbrennerstreit/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace Stellungnahme zum heutigen Autogipfel
Die Bundesregierung fordert mehr Flexibilität in der europäischen Regulierung zu den CO2-Flottengrenzwerten für Pkw.
Greenpeace-Aktive protestieren vor Autogipfel für Verbrenner-Aus
Für mehr Klimaschutz im Verkehr demonstrieren 15 Greenpeace-Aktivist:innen mit zehn E-Autos vor dem heutigen Treffen zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der Autoindustrie im Bundeskanzl...
Greenpeace zur geplanten Verteuerung des Deutschlandtickets
Auf der morgigen Sonderverkehrsministerkonferenz werden die Landesminister:innen eine weitere Preiserhöhung des Deutschlandtickets empfehlen, berichten Medien.
Greenpeace zur Forderung der IG Metall, das EU-Verbrenner-Aus abzuschwächen
Die Industriegewerkschaft Metall hat sich heute gemeinsam mit dem Lobbyverband der Automobilwirtschaft VDA gegen den beschlossenen EU-weiten Zulassungsstopp von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab de...
Greenpeace zum '10-Punkte-Plan' des VDA
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) attackiert mit einem heute veröffentlichten „10-Punkte-Plan für eine klimaneutrale Mobilität“ die europäischen Klimaschutzziele im Verkehr.