Berlin, 28. 2. 2023 – Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) droht, die bisherige deutsche Zustimmung zum geplanten vollständigen Umstieg auf abgasfreie Autos in der EU ab dem Jahr 2035 zu verhindern. Dann müsste Deutschland sich bei der anstehenden Abstimmung enthalten. Die FDP beharrt darauf, dass aus erneuerbarem Strom hergestellte Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, über das Jahr 2035 hinaus in Neuwagen verbrannt werden können. Greenpeace Verkehrsexperte Benjamin Stephan sieht damit die Modernisierung der deutschen Autoindustrie und die Klimaziele im Verkehr in Gefahr:
Was EU-Kommission und -Parlament beschlossen und selbst die Autohersteller längst akzeptiert haben, will Verkehrsminister Wissing nicht wahrhaben: E-Fuels sind Stromverschwender. Dieser ineffiziente und zu teure Kraftstoff wird für Autos keine Rolle spielen - schon gar nicht für Neuwagen im Jahr 2035. E-Autos fahren mit der gleichen Menge Strom fünfmal so weit wie mit E-Fuels.Benjamin Stephan, Greenpeace-Verkehrsexperte
Der Plan der EU, ab dem Jahr 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen, greift zu spät, aber er wird dem Hochlauf der E-Mobilität in den kommenden zwölf Jahren einen enormen Schub geben. Den hat die deutsche Autoindustrie dringend nötig, denn im Wettbewerb um die E-Autos der Zukunft sind andere längst weiter. Wenn Minister Wissing die Zukunftsfähigkeit der Branche und die Klimaziele im Verkehr sicherstellen will, sollte er sich für einen konsequenten Umbau der Autoindustrie aussprechen. Andernfalls setzt er die Verlässlichkeit der Bundesregierung in der EU aufs Spiel.Benjamin Stephan, Greenpeace-Verkehrsexperte
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- Experte für Verkehrswende
- benjamin.stephan@greenpeace.org
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