Hamburg/Exeter, 14.02.2023 - Einen Monat bevor die Internationale Meeresbodenbehörde ISA über die Rohstoffausbeutung in der Tiefsee entscheidet, zeigt eine heute veröffentlichte Greenpeace-Studie ein "erhebliches Risiko für die Ökosysteme der Ozeane" mit "lang anhaltenden und irreversiblen" Auswirkungen. Wissenschaftler:innen der Universität Exeter und der Greenpeace Research Laboratories haben analysiert, dass sich die geplanten Abbaugebiete mit den Lebensräumen von etwa 30 Walarten überschneiden und diese bedrohen. Insbesondere im Pazifik schafft der Tiefseebergbau Risiken für weltweit gefährdete Arten.
Tiefseebergbau birgt hohe Risiken für die Ozeane. Rohstoffe am Meeresgrund auszubeuten, verursacht Lärm und Sedimentwolken und gefährdet so Tiere wie Blauwale, um deren Schutz wir uns seit vielen Jahren bemühen. Die industrielle Ausbeutung der Tiefsee darf gar nicht erst beginnen und muss dauerhaft verboten werden.Franziska Saalmann, Greenpeace-Meeresexpertin
Bei ISA-Verhandlungen im vergangenen November hat sich die deutsche Delegation unter der Leitung des Klima- und Wirtschaftsministeriums für eine sogenannte ‘Vorsorgende Pause’ ausgesprochen. Die Bundesregierung wirbt damit für ein Innehalten statt vorschneller Entscheidungen auf Kosten der Meeresumwelt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Willen zu einem Verbot von Tiefseebergbau bekundet. Der Bergbau wäre ein massiver Eingriff in die Tiefsee, mit unabsehbaren Folgen für die Lebensräume und ihre unterschätzte Artenvielfalt.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Meeresbiologin Franziska Saalmann, Tel. 0170 7237313, oder Pressesprecherin Tina Loeffelbein, Tel. 015116720915
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Franziska Saalmann
- Expertin für Meere
- franziska.saalmann@greenpeace.org
- 0170-7237313
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/223062-tiefseebergbau-gefahrdet-zahlreiche-walartenVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Stellungnahme zu der anstehenden Generalversammlung der ISA
Die ISA steht bei ihrer nächste Woche beginnenden Generalversammlung am Scheideweg zwischen dem langfristigen Schutz der Tiefsee oder der Ausbeutung ihrer Bodenschätze.
Tiefseebergbau: Ausbeutung von Manganknollen könnte Produktion von Sauerstoff in der Tiefsee unterbrechen – Greenpeac...
Tiefseebergbau könnte den Sauerstoffproduktionsprozess in der Tiefsee unterbrechen. Das zeigt eine Studie, die Forschende verschiedener Institute veröffentlicht haben.
Greenpeace-Stellungnahme zur Fortsetzung der ISA-Verhandlungen zum Tiefseebergbau
Ab heute setzt die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) die Konferenzen über die Entwicklungen des Tiefseebergbaus fort. Neben den Verhandlungen über ein Regelwerk für Tiefseebergbau haben mehre...
Stellungnahme: Norwegische Regierung startet Prozess der Lizenzvergabe für umstrittenen Tiefseebergbau in der Arktis
Das norwegische Energieministerium hat heute die für die Lizenzvergabe vorgesehenen Abbauregionen für den Tiefseebergbau in der Arktis vorgestellt. Damit gibt Norwegen eine Region, die etwa die 2-f...
Gericht stoppt Gasbohrung vor Borkum erneut - Greenpeace beendet Protest auf Plattform
Das geplante Gasbohrvorhaben vor der Nordseeinsel Borkum muss der niederländische Energiekonzern One Dyas erneut stoppen. Das hat der Oberste Gerichtshof der Niederlande heute entschieden.