Berlin, 4. 11. 2022 - Die bisherigen Fortschritte der deutschen Klimapolitik bleiben hinter dem notwendigen Tempo zurück, zeigt das heute veröffentlichte erste Zweijahresgutachten des Expertenrats für Klimafragen. Damit sich dies ändert, schlägt das Gremium vor, neben dem Ausbau sauberer Technologien stärker auf Maßnahmen zu setzen, die klimaschädliche Techniken verdrängen. Es kommentiert Greenpeace Energieexperte Tobias Austrup:
Der Expertenrat entlarvt die klaffende Lücke im Werkzeugkasten der deutschen Klimapolitik. Anreize alleine bringen die Transformation hin zu emissionsfreien Technologien nicht schnell genug voran. Die Bundesregierung muss sich stärker darauf konzentrieren, all das aus dem Markt zu drängen, was uns die Klimakrise eingebrockt hat, ohne darüber den schnelleren Ausbau der Erneuerbaren zu vernachlässigen. Öl- und Gasheizungen müssen früher aus den Kellern, Diesel und Benziner schneller von den Straßen verschwinden.Tobias Austrup, Greenpeace-Energieexperte
Der Bericht richtet sich insbesondere an Verkehrsminister Wissing. Um die beschlossenen Klimaziele zu erreichen, müssten die Emissionen hier rund 14-mal so schnell sinken wie bisher. Allein mit Prämien und Anreizen, wie es sich vor allem die FDP vorstellt, ist das nicht zu machen. Damit Deutschland auf Klimakurs kommt, müssen Grüne und SPD im anstehenden Klimaschutzsofortprogramm Maßnahmen durchsetzen, die alte CO2-Schleudern viel schneller vom Markt nehmen.Tobias Austrup, Greenpeace-Energieexperte
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