Frankfurt, 19.9.2022 – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute weitere Schritte angekündigt, wie sie ihre Bestände an Unternehmensanleihen dekarbonisieren will.
Die EZB hat versäumt, die neuen Klimaschutzpläne für die Bestände an Unternehmensanleihen am 1,5-Grad-Ziel auszurichten. Dazu ist sie laut Pariser Klimaschutzabkommen jedoch verpflichtet. Um ihre Geldpolitik auf Klimakurs zu bringen, muss die EZB Klimaneutralität zum Leitprinzip ihrer Anleihenbestände machen. Das bedeutet, grundlegende Umschichtungen und Ausschlüsse zu Lasten der klimaschädlichsten Unternehmen vorzunehmen, wie zum Beispiel Shell, Total und Eni. Diese Notwendigkeit belegt eine aktuelle Greenpeace-Analyse von Anfang September. Stattdessen hat sich die EZB offensichtlich nur für kosmetische Änderungen entschieden und plant lediglich, zaghafte Veränderungen innerhalb der Sektoren vorzunehmen. So reiht sie sich in die illustre Runde der grünen Etikettenschwindler ein, die glaubwürdigen Klimaschutz scheuen.Mauricio Vargas, Finanzexperte von Greenpeace
Weiterführende Informationen: Greenpeace hat in einer Kurzanalyse vom 7.9.22 dargelegt, welche Schritte die EZB bei ihren Dekarbonisierungsplänen ergreifen muss, um angemessen zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens beizutragen. Die Greenpeace-Kurzanalyse “The ECB Paris Gap: Substantive but Treatable” finden Sie mit einer deutschen Kurzfassung online.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Kontaktdaten
-
- Mauricio Vargas
- Experte für Wirtschaft und Finanzen, insbesondere Investments, Schwerpunkt Klimaschutz
- mauricio.vargas@greenpeace.org
- 0151-11765567
-
- Michelle Bayona
-
Pressesprecherin Finanz- und Wirtschaftswende
(in Elternzeit) - michelle.bayona@greenpeace.org
- 0171-8780830
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/218381-greenpeace-kommentar-zu-dekarbonisierungsplanen-ezbVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Deutsche Finanzbranche ist Europameister in Naturzerstörung
Soja- und Fleischproduzenten erhalten Milliarden von europäischen Banken, obwohl ihr Geschäft zur Abholzung von Wäldern beiträgt. Die EU muss umweltschädlichen Konzernen den Geldhahn zudrehen.
Greenpeace-Aktive protestieren mit Öl-Fässern vor DWS-Zentrale gegen klimaschädliche Investitionen
Neue Greenpeace-Recherche: Deutsche Bank-Tochter DWS Branchenletzte im Klimaschutz
Stellungnahme zum Klimaplan der EZB
Die Europäische Zentralbank hat heute ihre Pläne zur Umsetzung des Klima- und Naturschutzes für die kommenden zwei Jahre vorgestellt. Mauricio Vargas, Finanzexperte von Greenpeace, hält die Pläne f...
Stellungnahme zur Razzia bei DWS
Die Fondstochter DWS der Deutschen Bank ist laut einer Meldung des Handelsblatts erneut ins Visier von Ermittlungen wegen Greenwashing-Betrugs geraten. Im Rahmen einer weiteren Razzia im Zusammenha...
Deutliche Mehrheit fordert Einführung eines Klimagelds
Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung will durch ein Klimageld von steigenden Energiekosten entlastet werden.