EU-Ministerrat für Verbrenner-Ausstieg: Greenpeace Kommentar

Hamburg, 29. 6. 2022 - Nach dem Willen der Mitgliedsstaaten der EU sollen ab dem Jahr 2035 keine fossilen Verbrenner mehr zugelassen werden. Darauf einigten sich die zuständigen Umweltminister:innen in der Nacht zum Mittwoch. Gleichzeitig fordern die Minister:innen die EU-Kommission auf, einen Vorschlag zu erarbeiten, wie ab 2035 neben E-Autos nur noch Pkw zugelassen werden, die ausschließlich mit E-Fuels betrieben werden. Die Aufforderung kam maßgeblich auf Betreiben der FDP zustande. Sie hatte innerhalb der Bundesregierung zuletzt auf den Einsatz von E-Fuels in Pkw bestanden. Es kommentiert der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace, Martin Kaiser:

Es ist es ein wichtiges und klares Signal, dass die EU klimaschädlichen Verbrennern ein klares Enddatum setzt, aber dieses Verbot kommt viel zu spät, um das 1,5 Grad-Ziel im Verkehr zu erreichen und Europas Abhängigkeit vom Öl schnell zu beenden. Ärgerlich ist, dass die EU sich nun weiter mit der Scheinlösung ineffizienter und teurer E-Fuels beschäftigen muss, die im Pkw-Markt nichts verloren haben. Dieser Zeitverlust geht auch auf Kosten von Olaf Scholz, der die FDP mit ihrem irrationalen Beharren auf E-Fuels nicht zurückgepfiffen hat. Deutschland und Europa brauchen auch eine Zeitenwende im Klimaschutz. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace
Das Luftschloss E-Fuels bremst den anstehenden Umbau der Autoindustrie, führt Verbraucherinnen und Verbraucher in die Irre und wirft den Klimaschutz zurück. Dieser verwässerte Verbrenner-Ausstieg in Europa wird den Druck auf Berlin erhöhen, die Emissionen im Verkehr mit eigenen Maßnahmen zu senken. Der scheinbare Erfolg der FDP wird ihrem Verkehrsminister schnell auf die Füße fallen. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace

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