Erster Jahrestag des Atomwaffenverbotsvertrags: Bundesregierung soll dem Abrüstungsabkommen beitreten
Berlin, 21. 1. 2022 – Für den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag und den Verzicht auf die Anschaffung von Atombombern in Milliardenhöhe demonstrieren heute Greenpeace-Aktive vor dem Bundestag. Anlässlich des ersten Jahrestags des UN-Atomwaffenverbotsvertrags am 22. Januar haben zwei Aktivisten an das Gebäude projiziert „Keine Milliarden für Atombomber!“ und „Ban nuclear weapons!“ („Atomwaffen verbieten!“) sowie zwei Grafiken von Atompilzen. „Atomwaffen sind eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit. Deutschland darf nicht länger bei der Aufrüstungsspirale mitmachen. Statt Milliarden an Steuergeldern für Atombomber auszugeben, sollte die neue Bundesregierung Atomwaffen auf deutschem Boden verbieten und dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten”, sagt Christoph von Lieven, Greenpeace-Sprecher für Frieden und atomare Abrüstung.
Deutschland ist selbst kein Atomwaffenstaat, beteiligt sich jedoch an der nuklearen Teilhabe. Auf dem Fliegerhorst im rheinland-pfälzischen Büchel sind etwa 20 US-amerikanische Atombomben stationiert, die im Kriegsfall von deutschen Pilotinnen und Piloten mit deutschen Flugzeugen ins Ziel geflogen werden. Auf Befehl des US-Präsidenten und den Nato-Gremien könnten deutsche Pilotinnen und Piloten einen atomaren Erstschlag ausführen.
Die Bundesregierung plant den Kauf neuer atomwaffenfähiger Kampfflugzeuge. Die bisher zur Debatte gestellten F-18 würden laut einer Berechnung im Auftrag von Greenpeace mindestens 7,7 Milliarden Euro kosten (online hier). Die neu diskutierten F-35-Jets wären noch teurer. Die SPD-Spitze um Fraktionschef Rolf Mützenich und die heutige Bundesaußenministerin Annalena Baerbock haben sich mehrfach für den Abzug der US-Atombomben aus Deutschland ausgesprochen. „Die Bundesregierung darf ihr Versprechen für atomare Abrüstung aus dem Wahlkampf nicht vergessen. Ein Stopp des geplanten Kaufs neuer Kampfbomber wäre das richtige Signal hin zu einer atomwaffenfreien Welt”, so von Lieven. Zur Greenpeace-Forderung: https://act.greenpeace.de/keine-neuen-atombomber
Weitere Bilder finden Sie in unserer Datenbank.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Christoph von Lieven
- Experte für Frieden und Abrüstung
- christoph.von.lieven@greenpeace.org
- 0171-8780802
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/209140-greenpeace-aktive-protestieren-gegen-den-kauf-deutscher-atombomberVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace Stellungnahme zur heute erweiterten EU-Sanktionsliste gegen russische Schattenflotte
Das Sanktionspaket der EU ist ein wichtiger Schritt aber noch unzureichend. Es kommt zu spät und lässt die Ostsee ungeschützt. Weiterhin werden täglich schrottreife Tanker durch die Ostsee fahren u...
Greenpeace protestiert bei Umweltministerkonferenz gegen gefährliche Öltransporte entlang der deutschen Ostseeküste
Gegen gefährliche Öltransporte vor der deutschen Ostseeküste mit alten und maroden russischen Tankern protestieren heute vier Aktivist:innen von Greenpeace zum Abschluss der Umweltministerkonferenz...
Greenpeace-Studie: Nato übertrifft Russland militärisch
Die Nato ist Russland in fast allen militärischen Schlüsselparametern weit überlegen. Die anhaltende Aufrüstungsrhetorik in Deutschland stimmt daher nicht mit dem tatsächlichen militärischen Kräfte...
Greenpeace warnt: 192 russischen Öltanker bedrohen die Umwelt besonders und müssen sanktioniert werden
192 marode Tanker transportieren weltweit russisches Öl und bedrohen die Umwelt. Von den 192 Schiffen sind 171 in den vergangenen zwei Jahren einmal oder öfter durch die deutsche Ostsee gefahren. 7...
Greenpeace warnt vor Atom-Gefahr in der Ukraine: Internationale Atomenergie-Organisation muss handeln
Russische Angriffe auf das ukrainische Stromnetz gefährden die Sicherheit aller laufenden Atomreaktoren in der Ukraine. Die nukleare Sicherheitskrise in der Ukraine tritt in eine besonders gefährli...