Hamburg, 14.10.2012 - Das vom Präsidenten des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, und der FDP vorgeschlagene Quotenmodell zur Förderung der Erneuerbaren Energien würde die Kosten erhöhen. Große Energieversorger würden zu Lasten privater Stromerzeuger begünstigt und der Ausbau der Erneuerbaren Energien verlangsamt. Dies sind die Ergebnisse einer Untersuchung des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) im Auftrag von Greenpeace.
'Herr Mundt als oberster Wettbewerbshüter in Deutschland will mit dem EEG den Garanten für mehr Wettbewerb im Strommarkt abschaffen - das ist verkehrte Welt. Statt dessen fordert das FDP-Mitglied in trauter Eintracht mit seiner Partei ein Quotenmodell, das vor allem den großen Energieversorgern nützt', sagt Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace.
Das EEG hat den Anteil an regenerativem Strom auf rund 25 Prozent am deutschen Strommix erhöht. Der Wettbewerb ist dadurch intensiver geworden: Vor allem neue, kleine Stromproduzenten wie Privatpersonen, Bauern oder mittelständische Unternehmen haben sich neben den großen Stromerzeugern auf dem Markt etabliert. Diese neuen Stromproduzenten tragen einen Anteil von über 75 Prozent am grünen Strom, während der Beitrag der vier großen Stromkonzerne bei lediglich 6,5 Prozent lag (Quelle: trend research 2011). Ein Quotenmodell würde die Vormachtstellung der großen vier Stromversorger in Deutschland mit einem Anteil von über 80 Prozent an der Stromerzeugung weiter zementieren.
'Der Erfolg der Erneuerbaren Energien gründet auf dem starken Engagement von Bürgern und Mittelstand. Das Quotenmodell zielt zurück in die Vergangenheit. Damit will die FDP den Ausbau der Erneuerbaren Energien abbremsen und die Vormacht von E.on, Vattenfall & Co wieder stärken', sagt Boehling.
Auch die volkswirtschaftlichen Kosten der Förderung für Erneuerbare Energien würden beim Quotenmodell im Vergleich zum jetzigen EEG steigen. Dafür gibt es laut Analyse drei Gründe: Risikoaufschläge durch Investoren aufgrund einer geringeren Investitionssicherheit, ein höherer Speicherbedarf angesichts einer größeren Zentralisierung von Erneuerbaren Energien, sowie höhere Kosten für die Herstellung von Anlagen aufgrund einer geringeren Ausbaudynamik.
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