Hamburg, 02.11.2012 - Die Bundesländer würden mit ihren höheren Windenergiezielen 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 schaffen. Die Wertschöpfung läge im Jahr 2020 um fünf Milliarden Euro höher als bei den Zielen der Bundesregierung. Diese Zahlen hat das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag von Greenpeace errechnet.
Während die Bundesregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien bei 40 Prozent bis zum Jahr 2020 begrenzen will, zielen die Bundesländer auf einen Anteil von 53 Prozent. 'Den Ausbau der Windenergie zu drosseln, ist völlig absurd. Das vernichtet Arbeitsplätze und Einkommen, ohne den Strompreis spürbar abzusenken', sagt Andree Böhling, Greenpeace-Energieexperte.
Die Studie des IÖW vergleicht die wirtschaftlichen Effekte der unterschiedlichen Ökostromziele von Bundesregierung und Bundesländern bis zum Jahr 2020. Danach ist gerade die günstige Windenergie der stärkste Motor für Wertschöpfung und Beschäftigung. Im Szenario der Bundesländer würden in der Windenergiebranche bis zum Jahr 2020 rund 70.000 neue Arbeitsplätze geschaffen - rund 30.000 mehr als nach den Zielen der Bundesregierung. Die Einkommen in Deutschland und die Steuereinnahmen für Bund, Länder und Kommunen würden im Jahr 2020 um etwa fünf Milliarden Euro höher liegen.
Greenpeace fordert Bund und Länder auf, den dynamischen Ausbau der Windenergie beizubehalten - an Land und auf See, im Süden wie im Norden. Greenpeace widerspricht damit den Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die zuletzt eine stärkere Konzentration der Windenergie im Norden forderte.
'Frau Merkel liegt falsch mit ihrer Behauptung, Windenergie mache nur im Norden Sinn. Windkraft im Süden liefert dort Strom, wo die größte Nachfrage ist, verbessert die Versorgungssicherheit und braucht weniger teure Stromleitunge', sagt Böhling.
Mit einer Deckelung der Windenergie würden die Kosten kaum sinken. Denn die Windstromerzeugung an Land hat laut Ökoinstitut mit 0,03 Cent pro Kilowattstunde einen Anteil von nur 1,8 Prozent an dem jüngsten Anstieg der EEG-Umlage.
Wenn die Bundesregierung bei der Windenergie die Axt anlegen will, zieht sie völlig falsche Schlüsse aus der Strompreisdebatte. Um die Kosten der Erneuerbaren Energien spürbar zu verringern, muss die Industriebegünstigung im EEG und die Besteuerung von Strom reformiert werden, sagt Andree Böhling. Greenpeace hat hierfür Vorschläge erarbeitet, die die EEG-Umlage im nächsten Jahr um rund zwei Cent pro Kilowattstunde absenken könnten.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/207581-energiewende-ausbauziele-der-bundesregierung-schaden-wirtschaftVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Studie: Energiehunger von Künstlicher Intelligenz gefährdet Energiewende
Der Energiebedarf von KI-Anlagen gefährdet die Fortschritte der weltweiten Energiewende, so eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace
Greenpeace-Stellungnahme zum vorerst abgewendeten Konkursverfahren von Nord Stream 2
Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid warnt vor den ökologischen und geopolitischen Folgen der Inbetriebnahme von Nord Stream 2
Greenpeace-Stellungnahme zu EU-Maßnahmenpaket gegen russische Energieimporte
Die Europäische Kommission will Gasimporte aus Russland bis 2027 vollständig stoppen. Heute hat sie Maßnahmen angekündigt, mit denen sie dieses Ziel erreichen will.
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern
In Reichling haben 1200 Menschen gegen Gasbohrungen in Bayern protestiert. Fridays for Future, Bund Naturschutz, Greenpeace, Protect the Planet und die örtliche Bürgerinitiative hatte zu der Kundge...
Greenpeace-Studie: Speichervolumen von CO2-Endlagern in der Nordsee stark überschätzt
Die geplanten Endlager für Kohlenstoffdioxid in der Nordsee können nicht so viel klimaschädliches CO2 aufnehmen wie von der Politik in Aussicht gestellt, so eine aktuelle Studie von Greenpeace.