Hamburg, 25.08.2005 - In der Auseinandersetzung um die Fertigstellung des neuen Greenpeace-Schiffes Beluga II hat sich die Umweltorganisation mit dem Insolvenzverwalter der Nansen Werft in Wolgast geeinigt. Greenpeace zahlt noch 14.000 Euro und erhält dafür sämtliche Bauzeichnungen und Zertifikate, die sich in Händen der in Konkurs gegangenen Werft befinden. Beide Seiten verzichten auf alle weiteren gegenseitigen Ansprüche. Die unhaltbaren Forderungen der Werft nach Zahlung von 400.000 Euro hat der Insolvenzverwalter nicht mehr aufrecht erhalten.
"Die Werft kann sich nicht über uns beklagen. Wir sind ihr nicht nur während des verzögerten Schiffbaus, sondern auch mit dieser Einigung entgegen gekommen", sagt Greenpeace-Sprecher Gerhard Wallmeyer. "Jetzt können wir unser neues Schiff fertigstellen und hoffentlich bald einsetzen."
Die Fridtjof Nansen Werft GmbH musste am 12. Oktober beim Amtsgericht Stralsund Insolvenz anmelden. Die Werft hatte für Greenpeace die 30 Meter lange Beluga II gebaut und erklärte ihre Zahlungsschwierigkeiten öffentlich damit, die Organisation hätte nur 900.000 Euro des vereinbarten Betrages von 1,2 Millionen Euro gezahlt. Tatsächlich hatte Greenpeace bis dahin 1,05 Millionen bezahlt, obwohl wesentliche bestellte Leistungen an dem Schiff bis heute fehlen: So ist die Hydraulik nicht einsatzbereit, um die Masten des Seglers zu legen. Dies muss aber für die geplanten Fahrten auf Flüssen wegen der niedrigen Brücken möglich sein.
Zudem kam Greenpeace der Werft entgegen und verlängerte mehrmals den vertraglich zugesicherten Auslieferungstermin. Und um den Zweimaster überhaupt in den derzeitigen Zustand zu bringen, legte Greenpeace in Absprache mit der Werft Material- und Honorarkosten in Höhe von rund 115.000 Euro aus und stellte wegen neuer Auflagen der Seeberufsgenossenschaft weitere 174.000 Euro zur Verfügung.
Die Beluga II ist entsprechend den Bedürfnissen von Greenpeace konstruiert. Der Ausrüstungs-Container kann einfach ausgetauscht werden, je nachdem, welche Aufgaben erfüllt werden sollen: Um Schifffahrtsrouten zu überwachen, in Häfen Besucher über den Schutz der Meere zu informieren oder um auf Flüssen Wasserproben zu analysieren. Finanziert wurde der Bau des Schiffes aus dem Nachlass von Ilse Vormann, die Greenpeace in ihrem Testament bedachte. Mit der Spende konnte Greenpeace erstmals ein völlig neues Schiff bauen.
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