Berlin, 12.09.2010 - Mit einer Schwimm-Demo zwischen Bundeskanzleramt und Reichstag protestieren heute 150 Greenpeace-Jugendliche gegen die geplante Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Wir wollen euren Mist nicht ausbaden steht auf einem Schwimmbanner, das die Jugendlichen aus ganz Deutschland mit 20 Atommüllfässern mit in die Spree genommen haben. Die Aktion der Jugendlichen soll die Berliner Politiker zu Beginn der parlamentarischen Sitzungszeit an ihre Verantwortung für künftige Generationen erinnern.
'Die Auswirkungen der Entscheidung für die Laufzeitverlängerung werden die meisten Politiker gar nicht spüren. Aber wir!, so Stina H., 15 Jahre, Greenpeace-Jugendliche aus München. Von denen lebt keiner mehr, wenn in 40 Jahren ein Uraltmeiler hochgehen sollte. Und um den wachsenden Atommüllberg, den diese Politiker uns mit ihrer Entscheidung einbrocken, wird sich von denen keiner mehr kümmern.'
'Greenpeace hat vorgerechnet, dass eine Laufzeitverlängerung von acht Jahren für die alten und 14 Jahre für die restlichen Atomkraftwerke dazu führt, dass voraussichtlich über das Jahr 2050 hinaus noch Atommeiler in Deutschland am Netz sein werden. Auch die bis dahin zusätzlich anfallende Menge an Atommüll würde sich im Vergleich zum rot-grünen Atomausstieg von heute an auf knapp 7000 Tonnen Strahlenmüll mehr als verdreifachen. Dies entspricht 725 vollbeladenen Castor-Behältern für Atommüll.'
'Erneuerbare Energien sind die Zukunft. Das sollen die Politiker endlich anerkennen statt Atomkraft schönzureden, und die Marionetten der Atomlobby zu sein!, so Stina. Atomkraft ist keine Brücken- sondern eine Krückentechnologie. Es macht mich traurig und wütend, von Politikern regiert zu werden, die mich anlügen und sich auf manipulierte Rechnungen stützen.'
'Selbst das Bundesumweltministerium sieht mittlerweile haarsträubende Fehler in den Atomenergiegutachten der Bundesregierung und bezeichnet sie als manipuliert. Dass außerdem eine Laufzeitverlängerung von Atomkraft den Ausbau der Erneuerbaren Energien blockiert statt ihm zu dienen, haben mittlerweile etliche Studien und Gutachten belegt.'
'Wir wollen den schwarz-gelben Mist nicht ausbaden. Atomkraft ist gefährlich, das Müllproblem ist ungelöst und wir brauchen diese Technik nicht, so Stina. Ich bin heute hier, damit die Politiker mich endlich hören. Und wenn nötig, würde ich dafür auch von München bis zum Berliner Reichstag schwimmen.'
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Studie: Grünes Methanol kann Schifffahrt in klimaneutrale Zukunft steuern
Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schifffahrt wird grünes Methanol eine zentrale Rolle spielen, zeigt eine heute veröffentlichte Studie des DLR Instituts für maritime Energiesysteme im Auftrag vo...
Greenpeace zu den fortgesetzten Koalitionsverhandlungen
In den heute fortgesetzten Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD sind zentrale klimapolitische Probleme im Verkehr und bei der Wärmeversorgung weiter ungelöst.
Greenpeace-Stellungnahme zu Atommüll-Transporten nach Niederbayern
Sieben Castor-Behälter mit Atommüll sind auf dem Weg von England nach Niederbayern. Strahlender Abfall, den Deutschland zurücknehmen muss, und der in der stillgelegten AKW-Anlage Isar gelagert werd...
Ohne Windkraft an Land wäre Strom 2024 um 50 Prozent teurer gewesen
Der Rückbau von Windkraftanlagen an Land, mit dem im Wahlkampf gedroht wird, würde Strom massiv verteuern und Milliarden an Entschädigungen nach sich ziehen.
Dritter Jahrestag des Kriegsbeginns: Aktivist:innen protestieren auf der Ostsee gegen russische Ölexporte mit veralte...
Gegen umweltgefährdende russische Ölexporte mit maroden Tankern der sogenannten Schattenflotte protestieren heute 15 Greenpeace-Aktivist:innen auf der Ostsee vor Rostock.