Köln, 12.9.2004 – Umwelt- und entwicklungspolitische Organisationen kritisieren zum Auftakt der Biotechnologiekonferenz ABIC 2004 in Köln die verantwortlichen Agrar- und Lebensmittelkonzerne, zu einseitig auf Vorteile der Gentechnik hinzuweisen. Die Agrarindustrie bekämpfe mit dem Einsatz von Gentechnologie Probleme, die sie selbst geschaffen habe. Mit dieser Technologie werde sie keinen Beitrag zur Lösung landwirtschaftlicher Probleme und zur Verbesserung der Ernährungssicherheit beitragen. Die Teilnehmer der Alternativen Gentechnikkonferenz wiesen zudem darauf hin, dass die große Mehrheit der Landwirte und VerbraucherInnen gentechnisch veränderte Nahrung ablehne.

Alternative Gentechnikkonferenz zur ABIC 2004 mit Experten aus Asien und Afrika

Köln, 12.9.2004 – Umwelt- und entwicklungspolitische Organisationen kritisieren zum Auftakt der Biotechnologiekonferenz ABIC 2004 in Köln die verantwortlichen Agrar- und Lebensmittelkonzerne, zu einseitig auf Vorteile der Gentechnik hinzuweisen. Die Agrarindustrie bekämpfe mit dem Einsatz von Gentechnologie Probleme, die sie selbst geschaffen habe. Mit dieser Technologie werde sie keinen Beitrag zur Lösung landwirtschaftlicher Probleme und zur Verbesserung der Ernährungssicherheit beitragen. Die Teilnehmer der Alternativen Gentechnikkonferenz wiesen zudem darauf hin, dass die große Mehrheit der Landwirte und VerbraucherInnen gentechnisch veränderte Nahrung ablehne.

„Wir unterstützen weltweit Bauern, die Ansätze nachhaltiger Landwirtschaft verfolgen“, erklärt Peter Rottach von Brot für die Welt. „Die Gentechnologie bietet keine Antworten auf die Probleme der Kleinbauern, die unter Armut und Hunger leiden. Gerade in den Entwicklungsländern wird viel mehr leichter und kostengünstiger Zugang zu fruchtbarem Land, Wasser und Saatgut benötigt.“

„Das einzige was uns die Gentechnologieunternehmen anbieten können, ist Saatgut“, ergänzt  Afsar Jafri von der indischen Research Foundation for Science, Technology and Ecology. „Doch das ist teuer und birgt große Risiken. Bauern und Bäuerinnen haben sich durch Missernten von genmanipulierter Baumwolle bereits verschuldet. Wird jetzt auch Saatgut für Nahrungspflanzen wie Reis und Mais auf den Feldern ausgebracht, beginnt ein Experiment auf Kosten der Armen.“

Bernd Nilles von MISEREOR erklärt: „Die Bauern geraten besonders durch die Patentrechte auf Saatgut in Abhängigkeit von den Saatgutkonzernen. Seit jeher tauschen und bauen sie ihr Saatgut nach. Das wird ihnen jetzt durch den Verkauf von patentgeschütztem Gen-Saatgut untersagt. Angesichts der Risiken des Einsatzes der Gentechnologie in der Landwirtschaft, der damit verbundenen Einschränkung des freien Zugangs zu Saatgut und der vielen kostengünstigen Alternativen, ist es ein Skandal, diese Technologie als Mittel zur Hungerbekämpfung darzustellen.“

„Die massenhafte Freisetzung von genmanipulierten Saaten ist ein erhebliches Risiko für die gesamte Biosphäre", sagt Gentechnik-Experte Christoph Then von Greenpeace. „Die Folgen für Umwelt und Verbraucher werden von den Gentechnik-Konzernen heruntergespielt. Dabei führt der Eingriff in das Erbgut von Pflanzen regelmäßig zu unbeabsichtigten Nebenwirkungen." Dies belegt auch eine noch unveröffentlichte Studie des Öko-Instituts Freiburg. Das Institut sieht dringenden Bedarf in der Risikodiskussion und -forschung.

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