Boxberg/Hamburg, 03.10.2007 - Den Protest auf der Baustelle des Vattenfall-Kraftwerks Boxberg weitet Greenpeace derzeit aus. 20 Kletterer der Umweltschutzorganisation malen mit schwarzer Farbe in rund sieben Meter hohen Lettern den Schriftzug "Stop CO2" auf die Außenseite des Kühlturm-Neubaus. Dazu haben sich die Aktivisten vom Baugerüst des Turms in 25 Meter Höhe abgeseilt. Zuvor waren sie trotz verschärfter Sicherheitsmaßnahmen unbehelligt auf das Gelände gelangt. Unterdessen harren elf weitere Kletterer seit mehr als zwei Tagen in 75 Meter Höhe auf einem der Kräne der Baustelle von Block R aus. Mit einem Transparent fordern sie: "Vattenfall: Baustopp. Klimaschutz statt Braunkohle".
"Wir markieren den Schlot, der künftig Millionen Tonnen des Klimagifts Kohlendioxid ausstoßen soll", erklärt Greenpeace Klimaexperte Karsten Smid. "Wir zeigen, dass der gefährlichste Müll der ist, den wir nicht sehen. Vattenfall will den Bau dieses Braunkohlekraftwerks mit allen Mitteln durchsetzen. Das ist ein klimapolitischer Irrsinn, der nicht zu rechtfertigen ist."
Greenpeace hatte gestern einen Klimaschutz-Appell an den Vorstandsvorsitzenden von Vattenfall Lars Göran Josefsson gerichtet. Die Umweltschutzorganisation fordert Josefsson darin auf, die Investitionen des Unternehmens in Erneuerbare Energien zu lenken und vom Bau weiterer klimaschädlicher Kohlekraftwerke abzusehen. Ein erster Schritt sei ein Stopp des Ausbaus des Braunkohle-Kraftwerks in Boxberg. Der Appell wird in der Zwischenzeit von zahlreichen Initiativen, Organisationen und Parteien in ganz Deutschland unterstützt.
Bereits am Freitag vergangener Woche hat Greenpeace beim Regierungspräsidium Dresden beantragt, die Betriebsgenehmigung zu widerrufen. Der Grund: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse des UN-Weltklimarats (IPCC) zeigen, dass die Industriestaaten weitaus schneller und in höherem Maße ihre Treibhausgase verringern müssen, um eine katastrophale Klimaerwärmung zu verhindern. Bis 2020 muss Deutschland seine Treibhausgase um 40 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. "Der Bau neuer Kohlekraftwerke widerspricht diesem Ziel und stellt das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung ernsthaft in Frage", erklärt Smid.
Greenpeace ruft Unterstützer dazu auf, den Klimaschutz-Appell an Vattenfall-Konzernchef Lars Göran Josefsson zu schicken - als Fax oder E-Mail. Eine PDF-Datei von dem Appell finden Sie unten. Einfach ausdrucken, ausfüllen und unterschreiben und dann faxen. Die Faxnummer steht oben auf dem Appell.
Zudem fordern wir Verbraucher dazu auf, zu einem Stromversorger ohne Atomkraft und Kohlestrom zu wechseln. Nur so kann Bauprojekten wie dem in Boxberg die finanzielle Basis entzogen werden.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
vCard herunterladen
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
vCard herunterladen
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206745-weiterhin-protest-gegen-braunkohle-kraftwerk/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum anstehenden EU-Ratstreffen und dem EU-Klimaziel
Das im Koalitionsvertrag zugesagte Ziel, die Emissionen bis 2040 um 90 Prozent zu senken, muss Merz durchsetzen
Heizen mit Wasserstoff kann Kosten mehr als verdoppeln
Wer auf eine Wasserstoffheizung setzt, muss mit Heizkosten rechnen, die 74 bis 172 Prozent höher als die bisherige Gasrechnung liegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Fraunhofer-Studie im Auftra...
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren in Zeebrügge gegen russische LNG-Importe
Mit überlebensgroßen Skulpturen des US-Präsidenten Donald Trump und des russischen Präsidenten Wladimir Putin protestieren mehr als 70 Greenpeace-Aktivist:innen aus 17 Ländern im Hafen von Zeebrügg...
Gasbohrung in Reichling: Konzessionsverlängerung verstößt gegen Verfassung und Völkerrecht
Bis zum 30.9.2025 muss Bayerns Wirtschaftsminister entscheiden, ob er die Konzession für die umstrittene Gasbohrung in Reichling verlängert. Greenpeace Bayern legt jetzt ein juristisches Kurzgutach...
Vor Fristablauf: Umweltverbände legen Eilantrag gegen Leag-Umstrukturierung vor
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), unterstützt von Greenpeace, hat wenige Wochen vor einem wichtigen Fristablauf einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Cottbus eingereicht, damit das zuständige Berga...