Hamburg / Boxberg, 04.10.2007 - Nach über 60 Stunden haben die letzten elf Kletterer von Greenpeace am Mittwochabend einen 75 Meter hohen Kran auf der Baustelle des Braunkohle-Kraftwerks Boxberg verlassen. Die Umweltschützer hatten dort seit Montag früh für den Klimaschutz protestiert und vom Betreiber Vattenfall einen Baustopp für den Block R gefordert. Am Mittwoch morgen hatten weitere 20 Aktivisten mit schwarzer Farbe und in sieben Meter hohen Lettern den Schriftzug "Stop CO2" auf die Außenseite des Kühlturm-Neubaus gemalt. Greenpeace markiert damit dauerhaft den Schlot, aus dem in Zukunft Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid ausgestoßen werden.
"Unsere Protestaktion hat deutlich gezeigt, dass Vattenfall den Klimaschutz torpediert, da der Konzern nicht auf den Bau von Kohlekraftwerken verzichten will", erklärt Karsten Smid, Klima-Experte von Greenpeace. "Das Unternehmen verspricht in großen Zeitungsanzeigen den offenen Dialog. Doch trotz aller Gesprächsangebote unsererseits hat Vattenfall noch keine konkreten Antworten zum Klimaschutz gegeben. Wir werden von Vattenfall-Chef Josefsson diese Antworten einfordern."
Greenpeace hat deshalb einen Klimaschutz-Appell veröffentlicht, der in der Zwischenzeit von zahlreichen Initiativen, Organisationen und Parteien in ganz Deutschland unterstützt wird. Darin wird Josefsson, der auch Bundeskanzlerin Merkel in Klimafragen berät, aufgefordert, die Investitionen des Unternehmens in Erneuerbare Energien zu lenken und vom Bau weiterer klimaschädlicher Kohlekraftwerke abzusehen.
Vattenfalls Engagement für die Klimazerstörung ist nicht nur hier in Boxberg deutlich sichtbar. Auch in Hamburg und Berlin plant Vattenfall weitere Kohlekraftwerke. "Wir gehen für heute aus Boxberg weg, aber unser Protest geht weiter."
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
vCard herunterladen
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
vCard herunterladen
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum anstehenden EU-Ratstreffen und dem EU-Klimaziel
Das im Koalitionsvertrag zugesagte Ziel, die Emissionen bis 2040 um 90 Prozent zu senken, muss Merz durchsetzen
Heizen mit Wasserstoff kann Kosten mehr als verdoppeln
Wer auf eine Wasserstoffheizung setzt, muss mit Heizkosten rechnen, die 74 bis 172 Prozent höher als die bisherige Gasrechnung liegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Fraunhofer-Studie im Auftra...
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren in Zeebrügge gegen russische LNG-Importe
Mit überlebensgroßen Skulpturen des US-Präsidenten Donald Trump und des russischen Präsidenten Wladimir Putin protestieren mehr als 70 Greenpeace-Aktivist:innen aus 17 Ländern im Hafen von Zeebrügg...
Gasbohrung in Reichling: Konzessionsverlängerung verstößt gegen Verfassung und Völkerrecht
Bis zum 30.9.2025 muss Bayerns Wirtschaftsminister entscheiden, ob er die Konzession für die umstrittene Gasbohrung in Reichling verlängert. Greenpeace Bayern legt jetzt ein juristisches Kurzgutach...
Vor Fristablauf: Umweltverbände legen Eilantrag gegen Leag-Umstrukturierung vor
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), unterstützt von Greenpeace, hat wenige Wochen vor einem wichtigen Fristablauf einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Cottbus eingereicht, damit das zuständige Berga...