Hamburg, 14.02.2008 - Kurz vor der Wahl in Hamburg sprechen sich zwei Drittel der Hamburger Bürger gegen den Bau des klimaschädlichen Kohlekraftwerkes in Moorburg aus. Dies ist das Ergebnis einer heute veröffentlichten Meinungsumfrage der Hamburger Forschungsgruppe g/d/p im Auftrag von Greenpeace. "Ole, Hamburger wählen: Klimaschutz statt Kohle!", projizierten Greenpeace-Aktivisten in den frühen Morgenstunden an die Hamburger Kunsthalle, unweit vom Dienstsitz des Ersten Bürgermeisters Ole von Beust (CDU). Greenpeace fordert einen Bau- und Genehmigungsstopp für das Vattenfall-Kohlekraftwerk Moorburg. Mit dem Bau des Kraftwerkes würde der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid in der Hansestadt um 70 Prozent steigen.
"Ole von Beust steht mit seinen Ausbauplänen für die klimaschädliche Kohle allein da. Nicht einmal die Mehrheit der CDU-Wähler will das Kraftwerk", sagt Andree Böhling, Klima-Experte von Greenpeace. "Das Genehmigungsverfahren für Moorburg muss jetzt ausgesetzt werden, damit eine neue Bürgerschaft nicht vor unumkehrbare Fakten gestellt wird." In 1002 Telefon-Interviews haben 66 Prozent der von g/d/p Befragten gegen den Bau des Moorburger Kraftwerkes votiert. Sogar 62 Prozent der CDU-Wähler stimmten gegen die Anlage.
Greenpeace ließ die Hamburger Bevölkerung darüber hinaus zur Klimaschutzpolitik von Ole von Beust, sowie zum Energieversorger Vattenfall befragen. Nur sieben Prozent der Hamburger beurteilen die Klimaschutzpolitik des Ersten Bürgermeisters als vorbildlich, 41 Prozent bezeichnen sie als ausreichend und 32 Prozent als unzureichend. Mit dem Stromversorger Vattenfall sind 48 Prozent der Befragten nicht zufrieden.
Im November 2007 hat Ole von Beust Vattenfall mit einem Vorbescheid zur noch austehenden Genehmigung den vorzeitigen Baubeginn des Kraftwerkes ermöglicht. Das Steinkohlekraftwerk Moorburg ist mit einer Leistung von 1.680 Megawatt geplant. Mit seiner Inbetriebnahme würde in der Hansestadt der Ausstoß von Kohlendioxid in den kommenden 40 Jahren um 8,5 Millionen Tonnen jährlich erhöht. Ende 2007 hatten sich bereits über 10.000 Hamburger Bürgerinnen und Bürger in einer Volkspetition gegen das Vattenfall-Kraftwerk ausgesprochen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Studie: Grünes Methanol kann Schifffahrt in klimaneutrale Zukunft steuern
Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schifffahrt wird grünes Methanol eine zentrale Rolle spielen, zeigt eine heute veröffentlichte Studie des DLR Instituts für maritime Energiesysteme im Auftrag vo...
Greenpeace zu den fortgesetzten Koalitionsverhandlungen
In den heute fortgesetzten Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD sind zentrale klimapolitische Probleme im Verkehr und bei der Wärmeversorgung weiter ungelöst.
Greenpeace-Stellungnahme zu Atommüll-Transporten nach Niederbayern
Sieben Castor-Behälter mit Atommüll sind auf dem Weg von England nach Niederbayern. Strahlender Abfall, den Deutschland zurücknehmen muss, und der in der stillgelegten AKW-Anlage Isar gelagert werd...
Ohne Windkraft an Land wäre Strom 2024 um 50 Prozent teurer gewesen
Der Rückbau von Windkraftanlagen an Land, mit dem im Wahlkampf gedroht wird, würde Strom massiv verteuern und Milliarden an Entschädigungen nach sich ziehen.
Dritter Jahrestag des Kriegsbeginns: Aktivist:innen protestieren auf der Ostsee gegen russische Ölexporte mit veralte...
Gegen umweltgefährdende russische Ölexporte mit maroden Tankern der sogenannten Schattenflotte protestieren heute 15 Greenpeace-Aktivist:innen auf der Ostsee vor Rostock.